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Todesstrafe – Iran taut auf, Philippinen im Mordrausch

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Tausende sterben jährlich für Konsumhandlungen

Unsere „Erfolgspolitiker“ und viele andere erklären gerne, dass es bei der Drogenverfolgung darum geht, die „bösen Dealer“ zu stellen, damit die Konsumenten nichts mehr kriegen. Wer sich hingegen mit der Materie befasst, der sieht schnell, dass es zum Großteil die kleinen oder ganz kleinen „Fische“ trifft, die konsumieren und vielleicht noch ihre Freunde und Bekannten versorgen, um sich selber zu finanzieren. Auch solche Leute sitzen selbst in Deutschland bei wiederholten Auffälligkeiten im Knast. In anderen Ländern sieht der Knast ganz anders aus – in noch anderen Ländern warten viele Insassen auf die Vollstreckung der Todesstrafe.

Ausgerechnet aus dem Iran kommen nun positive Nachrichten: Die Todesstrafe von 4.000 oder sogar 5.000 Iranern, die aufgrund kleinerer Drogendelikte hingerichtet werden sollen, wurde erst einmal aufgehoben. Diese Nachricht ist irreführend, da die Betroffenen nicht etwa frei gelassen werden. Diese Delikte werden lediglich neu verhandelt und mit Pech wird für einige der Betroffenen die Todesstrafe leider neu ausgesprochen.

Es hat zumindest eine Gesetzesänderung im Iran gegeben, aufgrund der für viele der Verurteilten nicht mehr die Todesstrafe ausgesprochen werden könnte. In anderen Ländern werden einmal ausgesprochene Urteile nicht automatisch neu verhandelt, im Iran in diesem Fall schon. Das ist Sadegh Larijani als Leider der Justizbehörde zu verdanken. Leider werden die betroffenen Insassen also nicht begnadigt und erhalten zu einem guten Teil gewiss eine sehr schmerzhafte, aber nicht tödliche Strafe. Dass Repression gegen Konsumenten nicht funktioniert und diese Menschen nicht Strafe, sondern Therapie auf freiwilliger Basis verdient haben, bleibt anzumerken – für iranische Verhältnisse ist das schon einmal ein gigantischer Schritt, dass die Gesetze wenigstens gelockert werden und dieses rückwirkend greift.

Die künftig im Iran vollstreckten Todesstrafen von über 500 im Jahr werden damit nun hoffentlich deutlich sinken. Laut Amnesty International hat der Iran im Jahr 2017 mit 567 von 1.032 bekannten ausgeführten Todesstrafen mit großem Abstand den größten Anteil noch vor Saudi Arabien.

Todesstrafe auf Philippinisch

Dass es sich in vielen Ländern nicht um richtige Gerichtsprozesse, sondern eher um Showprozesse und Aburteilungen handelt, das wird hier nicht abgestritten. In den Philippinen ist seit Sommer 2016 nicht einmal mehr das nötig. Rodrigo Duterte behauptet öffentlich, er habe bereits selber getötet (ohne, dass es durch Gesetze gedeckt war) und wurde bei der Wahl im Sommer 2016 ins Präsidentenamt gehoben. Die Philippinos haben ihn nicht nur gewählt, sie geben ihm noch immer großen Rückhalt bei seiner Entdemokratisierung und Entmenschlichung der Philippinen.

Fast zeitgleich mit den Berichten zum Iran gibt es aktuelle Tötungszahlen aus den Philippinen: Es sind inzwischen mit hoher Wahrscheinlichkeit über 20.000 Menschen, die ab der Wahl von Rodrigo Duterte für unterstellte Drogendelikte den Tod fanden. Es kamen meist keine Polizisten, Richter und Henker zum Einsatz, der Senat stimmte erst im ersten Quartal 2017 für die Wiedereinführung der Todesstrafe für den Drogenhandel und die Drogenproduktion. Duterte billigte wie zuvor schon als Bürgermeister von Davao Todesschwadrone, die einfach Menschen aussuchen und umbringen, da sie angeblich Drogenkriminelle sind. Rodrigo Duterte erklärte im Wahlkampf, dass er während seiner Amtszeit 100.000 Drogenkonsumenten oder Drogendealer töten werde. Eine Amtszeit beträgt sechs Jahre, er ist trotz nationaler und internationaler Proteste im Zeitplan.

Einmal angenommen, es würden international geltende Embargos oder andere Maßnahmen gegen die Philippinen verhängt werden, wie man es aus anderen Gründen gegen den Iran macht: Mit hoher Wahrscheinlichkeit würde als Reaktion ein Blutbad und bei militärischen Interventionen ein noch schlimmeres Blutbad folgen. Zu viele Menschen oder Kräfte teilen die Weltanschauung von Rodrigo Duterte, Donald Trump gehört in gewisser Weise zu ihnen. Er lobt diesen amtieren philippinischen Präsidenten für seine „Leistungen“ und erklärt unter Vertrauten bewundernd, dass die Chinesen und Philippinos kein Drogenproblem haben, da sie die betreffenden Personen töten.

Drogen wachsen nach - auch bei Androhung der Todesstrafe

Drogen wachsen nach – auch bei Androhung der Todesstrafe

Was hat das mit Marihuana zu tun?

Die allermeisten Leser vom Hanf-Magazin haben mit Opiaten höchstens medizinisch und mit Crystal Meth gar nichts zu tun. Sie leben in Deutschland, Österreich oder der Schweiz, wo es natürlich keine Todesstrafe gibt und hoffentlich nie wieder geben wird, auch wenn die EU sich in ihren Verträgen leider noch ein Hintertürchen offen gehalten hat.

Hat die Todesstrafe etwas mit Marihuana zu tun? Mehr, als viele denken. Zum einen ist für viele ideologische Drogenkrieger Cannabis das gleiche wie Heroin oder Crystal, während sie erklären, sich mit Alkohol nicht zu berauschen. In den tongebenden Kreisen gibt es leider viele dieser Machtmenschen, die gebieten wollen. Der Sprung von einer zur anderen Substanz wäre also kein großer. Zum anderen wird die Todesstrafe in einigen Ländern aktuell selbst für reine Cannabis-Delikte ausgesprochen und teils auch verhängt. Es gibt immerhin viele Länder, die zwar noch die Todesstrafe aussprechen oder es könnten und selbst Verurteile in den Zellen haben, sie aber seit Jahren nicht mehr hinrichten. Das Problem ist, dass selbst Organisationen wie Amnesty International die genauen Zahlen aus vielen Ländern, die die Todesstrafe anwenden, nicht haben und ansonsten nicht zu jedem Fall alle Details kennen.

Aber allein die Möglichkeit, mit Leuten unterwegs zu sein, die vielleicht den Koffer voll haben und als Mittäter in einer Zelle zu verschimmeln, ist kein Anreiz für einige Urlaubsländer. Die Todesstrafe ist wohlbemerkt nur die Spitze vom Eisberg. Der Großteil der in solchen Problemländern verurteilten wird zu langen Haftstrafen verdonnert, die nicht jeder Insasse überlebt. Auch damit wäre das schöne Leben für die meisten für immer vorüber, da selbst die Überlebenden sich von solchen Haftstrafen nie wieder erholen.

Demnach wäre die Todesstrafe in Malaysia ab 200 Gramm Marihuana nicht allein möglich, sondern automatisch auszusprechen. In Saudi Arabien ist laut einem eher versteckten Medienbericht noch 2015 jemand allein für Cannabis hingerichtet worden. Eine Deutsche hatte in Singapur im Jahr 2002 Glück, dass die Ermittler ihre Cannabismenge genauer untersuchten und die Menge damit noch unter die tödliche Schwelle rutschte, sie entging dem Tod. Aber auch das hier nicht bekannte Urteil ist gewiss kein Zuckerschlecken. Selbst wenn die Todesstrafe nicht verhängt wird, kann eine Strafe im fremden Reiseland selbst für einen Europäer oder Amerikaner extrem schmerzlich und sehr lang ausfallen. Man sollte sich, vielleicht nicht persönlich sondern über eine Vertrauensperson, bei der Botschaft oder bei zuständigen Behörden wie dem Auswärtigem Amt, welches laufend Reisewarnungen ausspricht, erkundigen und erst dann die Tickets buchen.

Die kleinen hängen, die großen verdienen

Es ist ein altes Sprichwort, dass man die kleinen hängt und die großen laufen lässt. Dieses gilt auch für die durch Gesetze produzierten Drogenkriminellen. Unbedeutende Konsumenten oder solche, die zur Selbstfinanzierung dealen, landen in vielen Ländern in den Knast oder hängen. Es trifft auch mal welche aus den mittleren Etagen. Aber die Player aus den oberen Ebenen, die sich mit Geheimdiensten, Politikern, Wirtschaftsbossen, Militärs oder auch solchen mischen, die als Drogenkartelle ihre eigene Armee unterhalten, für die scheint es die Sonderregel zu geben, dass man sie nicht sucht und sie sich damit nicht erwischen lassen. Es scheint auf diesen obersten Ebenen zum einen Spielregeln und zum anderen auch Feuerkraft zu geben. Solange man das Spiel spielt, gerät man nicht in die Schusslinie. Es ist immerhin kein Zufall, dass der Opiumanbau in die Länder wandert, in denen Krieg herrscht und der Opiumhandel nicht unterbunden werden kann, selbst wenn die US Armee im Land steht.

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Schweiz auf dem Weg zu Modelprojekten

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Die Schweiz will es wissen. Obwohl das BAG (Bundesamt für Gesundheit der Schweiz) im November eine Absage bezüglich der Modellversuche erteilt hatte, sollte es das noch nicht gewesen sein. Denn diesmal ist man sich auch in der Politik weitestgehend einig, und zwar zugunsten der Modellversuche. Das BAG lehnte die Modellversuche ab, da es in der Schweiz keine gesetzliche und rechtliche Grundlage für Projekte dieser Art gebe. Genau dieses Problem soll jetzt behoben werden.

Eine Lösung muss her

Obwohl das BAG die Modellversuche abgelehnt hatte, war man sich im Ständerat mehrheitlich einig geworden, einen Weg zu finden, der Pilotprojekte dieser Art ermöglicht. Deswegen hatte der Ständerat kürzlich einen parlamentarischen Vorstoß von Herrn Roberti Zanetti geschlossen unterstützt. Dieser fordert: „Einen Experimentenartikel im Betäubungsmittelgesetz.“ Durch einen speziellen Experimentenartikel wäre es Städten wie Bern, Biel oder Zürich möglich wissenschaftlich begleitete Modellprojekte durchzuführen.

Mit Projekten dieser Art erhoffen sich die Städte und auch Teile der Politik, Informationen über das Konsumverhalten und den allgemeinen Zustand von Cannabis Konsumenten im Bezug auf Gesundheit und soziale Situation genauer beobachten zu können. Die gesammelten Daten könnten dann auch als Grundlage für zukünftige Diskussionen zu dem Thema dienen. Da die Datenlage momentan noch sehr dürftig ist, hat auch der Bundesrat den Vorschlag positiv aufgenommen und will so einen Experimentenartikel nicht verhindern.

Auch in den Städten ist man ebenfalls erfreut über die Entscheidung, den Weg für Projekte dieser Art zu ebnen. Allerdings liegt es jetzt noch an dem Nationalrat, den Vorschlag einer Änderung oder Erweiterung des Betäubungsmittelgesetzes zu unterstützen. Unabhängig von der Entscheidung des Nationalrates spürt man eindeutig Bewegung, wenn es um das Thema Cannabis in der Schweiz geht. Diese geht glücklicherweise nicht nur von der Politik aus. Der Verein Legalize it hatte zum Beispiel in diesem Jahr über hunderttausend Franken gesammelt, um damit eine Cannabis Initiative ins Leben zu rufen. Wenn diese Initiative genug Zuspruch findet, wird es in der Schweiz erneut eine Volksabstimmung über eine regulierte Freigabe von Cannabis geben. Noch bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiter entwickelt, aber wir bleiben zuversichtlich und werden euch informieren sobald es was Neues gibt.

Der Beitrag Schweiz auf dem Weg zu Modelprojekten erschien zuerst auf Hanf Magazin.

Eine „Droge“ gegen die Drogensucht?

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Ibogain Germany – Interview mit Della

Vielen unverständlich ist das Wesen einer Drogensucht: Diese liegt nicht im Körper, sondern im Geist. Ein körperlicher Entzug mag extrem unangenehm und bei einigen Substanzen auch lebensbedrohlich sein. Er ist jedoch nur der kleinste Teil der langwierigen „Normalisierungsphase“. Der Umgang mit dem starken Verlangen, dem Suchdruck im Alltag, ist die große Herausforderung. Della von Ibogain Germany widmet sich seit Jahren dem nachhaltigen Entzug mit Iboga, einer Heilpflanze aus Zentralafrika. Sie sagt:

„Substanzen können extrem hilfreich sein, um an sich selber zu arbeiten. Es kommt nur auf die richtigen Substanzen und den richtigen Umgang damit an.“

Sie betreibt auf Facebook „Ibogain Germany“ und widmet sich dem Iboga, welches eine Reise in das eigene Innere und die darin verborgenen dunklen Bereiche ermöglicht. Hier können Erkenntnisse gewonnen werden, mit denen sich die inneren Ursachen für das Suchtverlangen lindern lassen.

Die neusten Suchtforschungen zeigen, dass allen problematischen Suchterkrankungen mindestens ein traumatisches Erlebnisse zugrunde liegt. Es geht um die dunklen Bereiche in unserem Innern, die pochen und sozusagen betäubt werden. Bei einem ausnüchtern pocht es erneut, ohne dieses Pochen genau ergründen zu können. Dieses mündet in den problematischen Konsum und damit die Drogensucht. Wird dieses Pochen im Innern gelindert, kann in geregelten Strukturen ein Leben ohne Sucht gelingen.

Della hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Menschen zu erreichen, die sich in diesem Teufelskreis befinden und täglich kämpfen. Tabernanthe Iboga ist eine starke Heilpflanze, die in Afrika seit Jahrhunderten eingesetzt wird und in Bildern und Visionen zum Unterbewusstsein spricht. Diese besondere Reise ermöglicht, unbewusste Blockaden zu lösen und die damit verbundenen Probleme zu erkennen, um sie folglich zu bewältigen.

Erster Teil vom Interview – eine „Droge“ gegen die Drogensucht?
Hanf Magazin – Robert Brungert: Della, du kommst nicht einfach so zum Iboga. Du hast eine sehr merkwürdige Konstellation, die dich dahin bringt. Zum einen lebtest du zuerst in Afrika und zum anderen warst du selber süchtig und hast deine Drogensucht durchbrochen – und jetzt betreibst du auf Facebook Ibogain Germany? Della: Ja, das stimmt wohl. Ich bin in Nigeria, Uganda, Ruanda und Zaire aufgewachsen, mein Vater hatte beruflich da zu tun. Nach der Rückkehr nach Europa hatte ich kurzzeitig Probleme mit der „Zivilisation“, aber das ist normal und nennt man Kulturschock. Die Gründe meiner über zehn Jahre andauernden Morphin-Sucht liegen in meiner späten Kindheit und Jugend. Erst heute frei davon, weiß ich wie sehr ich wirklich darunter gelitten hatte. Hanf Magazin – Robert Brungert: Deine Theorie lautet, dass diejenigen süchtig werden oder einen problematischen Konsum ausprägen, die traumatisiert sind. Menschen ohne traumatische Erfahrungen fallen der Sucht sehr viel weniger oft und intensiv zum Opfer? Du bist also der Meinung, man müsste beim Süchtigen nur das Trauma packen und enttraumatisieren? Della: Ausnahmen bestätigen natürlich auch hier die Regel. Aber im Grunde vertrete ich diese Meinung, ja. Ich selber war mir nicht darüber bewusst, dass ich traumatisiert war. Doch heute kann ich sagen, dass Lebensgefühl vor und nach der Behandlung ist unvergleichlich! Früher war ich immer von einer unglaublichen „schweren Traurigkeit und, oder einer tiefen innerer Leere“ erfüllt. Aus diesem Zustand auszubrechen, aus diesem tiefen Gefühl der Hoffnungslosigkeit und Depression zu entfliehen, dabei halfen nur Drogen. Hanf Magazin – Robert Brungert: Du hast mir bereits erklärt, dass die Wirkstoffmatrix im Iboga eine Besonderheit hat, da du die Erfahrungen in deinem Innern mit aus dem Trip heraus nehmen kannst, um sie nach der Einnahme zu nutzen? Della: Ja so ähnlich. Ich meine, im Vergleich mit der mittlerweile viel bekannteren Ayahuasca Erfahrung, die auch schon lange gegen Sucht eingenommen wird: Diese Bilder haben oft einen fremdartigen Einschlag und scheinen wie aus einer anderen Welt zu sein. Iboga dagegen spielt fast ausschließlich Bilder aus dem eigenen innersten Bewusstseinsspeicher ab. Anfänglich ohne erkennbaren Sinn entfaltet die Pflanze erst nach der Behandlung ihre volle heilsame Wirkung.
Viele kleine Iboga-Setzlinge gegen die Drogensucht

Viele kleine Iboga-Setzlinge gegen die Drogensucht

Hanf Magazin – Robert Brungert: Der Iboga-Strauch ist in Afrika seit Jahrhunderten bekannt und hat seine eigene Kultur. Für den Export werden die Bäume zerstört. Es wird Raubbau betrieben, wodurch die Pflanze fast vom aussterben bedroht ist. Was bedeutet das für Menschen, die an einer Drogensucht leiden? Kann dieser Stoff ersatzweise chemisch hergestellt werden? Della: Die Pflanze wurde in Gabon entdeckt und wird seit dem im Biwiti-Kult für Zeremonien eingesetzt. Interessant fand ich auch, dass dies christliche Rituale sind. Die stark Sucht-stoppende-Wirkung wurde erst 1962 zufällig von dem Engländer Howard Lotslof entdeckt.

Die letzten Jahre hat die Nachfrage so überhand genommen, dass die Pflanze heute zwar vom aussterben bedroht ist, sich aber durch die andauernd ansteigende Nachfrage ein neuer Markt gebildet hat. Der Anbau setzt vor allem Zeit und Geduld voraus, denn der Strauch braucht mindestens sieben Jahre, um das begehrte Alkaloid zu bilden. Es gibt unzählige Angebote afrikanischer Bauern, die ihre Pflanzen z.B. bei Facebook anbieten. Ich finde es gut, dass Afrika dieses Exportgut für sich entdeckt hat und viele Familien damit eine neue Lebensgrundlage gewonnen haben.

Dennoch ist es wichtig, beim Kauf darauf zu achten, woher das Iboga kommt, und das ist gar nicht einfach. Wie will man bei Bestellungen übers Netz vom anderen Ende der Welt prüfen, ob die vorgegebenen Dinge auch der Realität entsprechen? Denn es gibt leider kein Verzeichnis oder Register für geprüfte Firmen und Händler in Afrika. Nach langem Suchen habe ich einen wirklich fähigen Deutschen gefunden, der eine Farm betreibt und nun auch in einem deutschen Labor chemisch stabiles Ibogain herstellt. Bulk African Trade – Iboga Ghana

Für Drogenentzüge wird vorzugsweise chemisch stabiles Hydrochlorid – HCl – verwendet, das sehr viel bequemer ist, als die nötige Konzentration in Pflanzenteilen verzehren zu müssen. Diese chemische Stabilität war der Grundstein für Wissenschaft und Forschung. Reproduzierbare Ergebnisse brachten viele Erkenntnisse und machen heute eine Behandlung nahezu Risikolos. In Mexiko, Costa Rica oder England gibt es seit langer Zeit große Iboga-Kliniken im Krankenhausstil. In den letzten Jahren haben auch in Spanien und Portugal IBOGA CURE CENTREN eröffnet.

Soweit der erste Teil von diesem komplexen Thema der Drogensucht, das deswegen als Dreiteiler erscheint. Weiter geht es mit: „Della im Interview – zur Behandlung mit Iboga“

Iboga-Wurzelrinde Viel Fleißarbeit Nicht nur ernten, auch aufforsten Iboga-Strauch

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Studie: Kaffee mit ähnlich starken Auswirkungen auf unser Gehirn wie Cannabis

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Kaffee ist die wohl verbreitetste Droge der Erde und eine neue Studie liefert nun Belege dafür, dass er unseren Stoffwechsel stärker beeinflusst, als bisher angenommen – die Wirkung auf das menschliche Gehirn sei ähnlich stark wie die von Cannabis.

An der Studie nahmen 47 Kaffeetrinker teil, die einen Monat lang auf das Getränk verzichteten. In dem darauffolgenden Monat durften sie wieder vier Tassen am Tag trinken. Danach erhöhte sich die Anzahl der Tassen auf 8 Stück pro Tag. Während der Studie wurden Blutproben entnommen und Wissenschaftler analysierten, wie sich die Aufnahme von Nahrung und Getränken auf die Biochemie der Probanden auswirkte.

Kaffee und Cannabis wirken im selben System

Die Ergebnisse der Studie wurden im „Journal of Internal Medicine“ veröffentlicht und zeigen, dass der Kaffeekonsum Auswirkungen auf 115 Metaboliten (ein Metabolit ist ein Zwischenprodukt in einem biochemischen Stoffwechselvorgang) hatte. Es handle sich dabei um völlig neue Stoffwechselwege, die die mögliche Wirkung von Kaffee auf die Gesundheit zeigen, so Marylin Cornelis, die Leiterin der Studie. „Wir werden nun weiter versuchen, herauszufinden, wie diese Veränderungen den Körper beeinflussen“.

Es stellte sich heraus, dass acht Tassen Kaffee am Tag die Art von Neurotransmitter verringern, die von Cannabis nachgeahmt werden. Das bedeutet, dass Kaffee die Neurotransmitter zu reduzieren scheint, an denen Cannabis in unserem Endocannabinoid-System wirkt.

Bei Stress minimiert unser Körper die Produktion von Endocannabinoiden. Die Wissenschaftler wollen herausfinden, ob es einen Zusammenhang zwischen der Wirkung von Kaffee und der Reaktion unseres Körpers auf Veränderungen gibt.

Kaffee und unser Endocannabinoid-System

Die Forscher versuchen nun, die Ergebnisse in einen plausiblen Zusammenhang zu bringen. „Der hohe Kaffeekonsum in den zwei Monaten des Experiments könnte ausreichend Stress für den Körper erzeugt haben, dass die Metabolite in diesem System zurückgegangen sind“, so Cornelis. Dies könne eine Reaktion des Körpers sein, der damit das Stresslevel wieder ausgleichen will.

Das menschliche Endocannabinoid-System spielt jedoch eine weitaus größere Rolle. Es ist unter anderem für unsere Wahrnehmung, Schlaf und Appetit verantwortlich. Cornelis stellt fest, dass das Endocannabinoid-System Einfluss auf unser Essverhalten haben könne und weist auf die interessanten Wirkung von Kaffee in unserem Körper hin. „Unsere neuen Erkenntnisse stellen einen Zusammenhang zwischen Kaffee und Endocannabinoiden her, der weiter erforscht werden sollte“, so die Forscherin der Northwestern University Feinberg School of Medicine weiter.

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Anbaumethoden: Screen Of Green (ScrOG)

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Wenn Du aus einem Samen möglichst viel Ertrag auf wenig Fläche rausholen willst, dann ist die ScrOG-Anbaumethode die optimale Variante für Dich! Mit minimalem Materialeinsatz kannst Du mit einem ScrOG ganz einfach Deine Growbox randvoll ausfüllen und verschwendest keinen einzigen Quadratzentimeter Platz mehr!

Was ist ein „Screen Of Green“?

Basics first! English lesson 3, page 34 in your workbooks. „Screen“ hat im Englischen leider sehr viele Bedeutungen und kann beispielsweise mit „Raster“, „Sieb“ oder „Sortierhilfe“ übersetzt werden. Der „Screen“ ist meist ein grobes Netz oder ein Drahtgeflecht mit einer Maschenweite um die 5-10cm. Nehmen wir als Beispiel eine herkömmliche 1x1x2m Growbox. Das Netz muss hier also einen Quadratmeter groß sein und wird in einer Höhe von ca. 50cm an allen Ecken befestigt, so dass die komplette Fläche mit dem Netz bedeckt ist. Finito, mehr musst Du nicht machen! Der ScrOG ist jetzt einsatzbereit! Aber „Green“ sieht er irgendwie noch nicht aus…

Hierfür wird das Netz nun mit Pflanzen gefüllt. Das Prinzip dahinter ist eigentlich einfach: Die Pflanzen werden sozusagen plattgedrückt, durch das Netz etwas in Form gebracht und bilden dann mit der Zeit neue Seitentriebe, die durch das Netz durchwachsen. Diese Triebe werden dann wieder in das Netz geflochten, so füllt sich die Fläche mit der Zeit und die Pflanze wächst immer mehr in die Breite.

Was bringt ein ScrOG eigentlich?

Ein ScrOG ist immer dann hilfreich, wenn der Platz nach oben beschränkt ist oder der Grower die Fläche perfekt ausnutzen will ohne die SOG-Methode zu verwenden. Ein weiterer großer Vorteil dieser Methode: Die Pflanze wird perfekt ausgeleuchtet, jeder einzelne Trieb hat im besten Fall einen Platz an der „Sonne“ und bildet eine ordentliche Headbud. Da alle Triebe im Optimalfall gleich hoch sind, hängt die Lampe nämlich ungefähr von allen Blüten gleich weit entfernt. Zum Vergleich: Bei einem „normalen“ Grow bestimmt immer der höchste Ast, wie weit die Lampe entfernt sein muss. Die anderen Blüten bekommen also weniger Licht ab, die Hauptblüte mega viel. Mit einem ScrOG verhindert ihr dieses Problem und habt dadurch eine sehr gleichmäßige Ernte.

Ein guter ScrOG ist lang geplant!

ScrOG ist nicht gleich ScrOG! Manche Grower klatschen einfach ein Netz auf die Pflanzen, biegen ein bisschen rum und nennen dieses Konstrukt dann schon ScrOG… Aber ganz so einfach ist es dann doch nicht! Wenn ihr die Pflanze einfach „mit Gewalt“ in eine buschige Form bringt, dann sind manche Triebe immer noch dicker als andere, die Blüten werden also auch unregelmäßig groß! Wenn der Hauptstamm nicht früh beschnitten wird, dann bildet sich dort trotzdem die mit Abstand größte Bud, auch wenn ihr sie ins Netz flechtet. Daher sollte eine ScrOG-Pflanze schon früh etwas mehr Aufmerksamkeit bekommen als andere! Ungefähr 2-3 Wochen nach dem Keimen solltet ihr die kleine Pflanze direkt toppen, also die Spitze entfernen um das Wachstum der Seitentriebe anzuregen. Diesen Vorgang wiederholt ihr ein paar Wochen später an allen Trieben, so wird die Pflanze insgesamt schon sehr buschig aussehen, trotzdem aber „gleichmäßig verteilt“ sein. Ja, ich weiß selber, dass solche Sachen mit Wörtern sehr schwer zu erklären sind!

Die schön gleichmäßige Pflanze wird nun in das Netz geflochten und füllt im besten Fall bereits einen Großteil der Growfläche aus. Nun beginnt das Scroggen: ALLE Triebe wachsen nun gleich schnell, jede Ecke eures Netzes füllt sich gleich schnell und es gibt keine nervigen Ausreißer! Wenn das Netz zu 80% gefüllt ist, könnt ihr die Blütephase einleiten.

ScrOG mit Stecklingen? Möglich, aber nicht so effektiv!

Lohnt sich ein ScrOG mit Stecklingen? Je nach Sorte bestimmt! Ein spargeliger Sativasteckling freut sich bestimmt über ein feines Netz und ein bisschen rumgebiege, dann muss er wenigstens nicht so weit nach oben wachsen… Da Stecklinge insgesamt aber immer etwas unregelmäßig wachsen (immer nur einen Seitentrieb auf einmal, nicht zwei wie bei Sämlingen!) lässt sich ein Steckling einfach nicht so schön in das Netz bringen beziehungsweise braucht viel mehr Arbeit. Einzele Triebe wachsen gerne mal schnell nach oben und müssen dann wieder runtergeflochten werden, eine Arbeit die ihr quasi alle zwei Tage wiederholen könnt. Aber ja, möglich ist es! Ich empfehle aber jedem Grower: Nutzt Samenpflanzen!

Sehr wichtig: Beschneiden!

Ein ordentlicher ScrOG braucht nach Einleitung der Blütephase immer noch eine Menge Aufmerksamkeit! Nachdem der „Stretch“ beendet ist, also ungefähr 2-3 Wochen nach einleiten der Blütephase, solltet ihr euch eine Weile frei nehmen, euch eine Schere packen und die Pflanze erst mal von allen Trieben, Blätter und sonstigem Gewächs UNTER dem Netz befreien! Hier ist wirklich ein Radikalschnitt angesagt, Licht kommt hier durch das dichte Blätterdach eh nicht mehr hin! Im nachfolgenden Video wird das sehr schön gezeigt! Wichtig ist: Alles was dran bleibt, sollte auch gut Licht abbekommen! Nur so erhaltet ihr einen gleichmäßig verteilten Ertrag und regelmäßige Buds!

Bewässerung, Dünger und Topfgröße und günstige Netze

Da die Pflanzen meistens extrem groß werden beziehungsweise viele Buds bilden, solltet ihr auch echt riesig Töpfe verwenden! Wenn ihr beispielsweise eine Fläche von 1m² mit nur einer Pflanze füllen wollt, dann solltet ihr mindestens 50-75l Töpfe verwenden, im besten Fall eine 90l Mörtelwanne aus dem Baumarkt. Die Topfgröße wird bei einem ScrOG sehr oft unterschätzt und führt dann zu niedrigen Erträgen! 100 Liter Erde kosten im Growshop an die 25 Euro, die Mörtelwannen gibt es für unter 10 Euro,  an dieser Stelle zu sparen wäre bescheuert… Die Netze bekommt ihr beispielsweise bei Amazon sehr günstig, einfach mal nach „Geflügelzaun“ suchen, Zweckentfremdung ist das A und O beim Anbau von Cannabis!
Übrigens: Ein ScrOG funktioniert natürlich auch Outdoor!

ScrOG Nachteile

Jede Methode hat ihre Vor- und Nachteile! In diesem Fall ist der Nachteil ziemlich logisch: Ein ScrOG kostet mehr Strom als ein „normaler“ Grow! Die Vegetationsphase dauert natürlich länger, da die Pflanze/n ja erstmal das ganze Netz ausfüllen müssen. Und dabei wollen die Pflanzen 18h Licht pro Tag, je nach Wattzahl kann das ordentlich auf die Stromrechnung gehen…Auch Schimmel tritt in einem ScrOG natürlich leichter auf, ihr solltet also für ordentliche Um- und Abluft sorgen!

ScrOG Fazit

Ein ScrOG ist definitiv eine sehr nice Methode, wenn euer Platz nach oben hin beschränkt ist oder ihr aus einem einzigen Samen möglichst viel rausholen wollt. Der Ertrag/Fläche ist mit einem SOG vergleichbar, ihr braucht dafür aber einfach länger und bezahlt mehr Strom. Für Grower mit Beschränkungen á la „3 Pflanzen sind erlaubt“ ist ein ScrOG aber auf jeden Fall die beste Methode, mehr Ertrag/Pflanze geht eigentlich nicht!

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USA: Entschädigungen für ehemalige Weed-Häftlinge – ein Schritt im Kampf gegen Rassismus

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Die kalifornische Stadt Oakland geht mit strahlendem Beispiel voran: Sie versucht, ehemalige Häftlinge nicht nur zu rehabilitieren, sondern Wiedergutmachung zu leisten für diejenigen, die im sogenannten Kampf gegen Drogen wegen Marihuana inhaftiert waren. Da dies vor allem die schwarze Bevölkerung betraf, als der Besitz von Cannabis noch illegal war, obwohl Zahlen belegen, dass Weiße ebenso kifften und dealten, setzt der Stadtrat von Oakland damit auch ein eindeutiges Zeichen gegen den in den USA leider immer noch stark vorherrschenden Rassismus.

Rassismus – die Wurzel allen Übels

In den USA sind schwarze Menschen und Latinos immer noch alleine auf Grund ihrer Hautfarbe in vielen Lebensbereichen benachteiligt. Im Schnitt haben sie schlechter bezahlte Jobs und insgesamt weniger Geld zum Leben als ihre weißen Mitbürger. Auch privat sind sie Repressalien und Vorurteilen ausgesetzt. In der Öffentlichkeit werden sie häufig klischeehaft nur in bestimmten Rollen oder überhaupt nicht dargestellt – wie etwa in der Werbung, in Film und Fernsehen. Und wer kennt nicht die unzähligen Videos und Berichte, in denen amerikanische Cops Schwarze verfolgen, misshandeln und sogar umbringen, bloß, weil ihre Haut pigmentiert ist? Auch als der Anbau und der Besitz von Cannabis in Kalifornien noch nicht legalisiert waren, hatten es die Cops vor allem auf schwarze Männer, die mit dem Business zu tun hatten, abgesehen.

2013 schrieb Michelle Alexander, eine Strafrechts-Expertin, für die New York Times in einem Artikel: „Wir haben Milliarden von Dollar ausgegeben, Millionen von Menschen verhaftet und eingesperrt, unzählige Familien und deren Zukunft zerstört – und immer noch ist Marihuana so beliebt und reichlich vorhanden wie eh und je. Warum hat dieser Wahnsinn so lange angedauert?“ Die Antwort darauf lautet: Rassismus.

Entschädigungen für schwarze, ehemalige Häftlinge

Seit 2016 versucht die Stadt Oakland nun, das Geschehene wiedergutzumachen, was zuvor durch regelrechte Masseninhaftierungen den schwarzen Marihuana-Dealern und -Konsumenten angetan wurde. In jenem Jahr besserte die Stadt die bereits existierenden Vorschriften bezüglich medizinischen Marihuanas nach, sodass jetzt mehr schwarze Menschen die Möglichkeit haben, in dem Geschäft mitzumischen und ihre eigenen Einkommensquellen zu erschließen. Am bedeutendsten dürfte dabei wohl die Regelung sein, dass Menschen, die früher wegen Weed-Vergehen verurteilt worden waren, bei der Vergabe der städtischen Anbau- und Verkaufslizenzen bevorzugt werden.

Um ein derartiges Programm ordentlich planen und auf die Beine stellen zu können, veranlasste die Stadt Oakland im Vorfeld eine entsprechende Studie, damit am Ende auch die richtigen Leute profitieren würden. Diese Studie förderte zu Tage, dass im Jahr 2015 der Anteil der Afro-Amerikaner insgesamt 30 Prozent der Bevölkerung Oaklands betrug. Erschreckend vor diesem Hintergrund war der Anteil der wegen Marihuana-Vergehen inhaftierten dunkelhäutigen Menschen – er betrug 77 Prozent, während der Anteil der eingesperrten Weißen nur vier Prozent betrug. Weitere Analysen aus den Jahren 1998 bis 2015 führten zu noch erschreckenderen Ergebnissen: In dieser Zeitspanne waren 90 Prozent der wegen Marihuanas inhaftierten Menschen schwarz und lediglich 3,91 Prozent weißer Hautfarbe. Schätzungen gehen davon aus, dass die Zahl derjenigen, die regelmäßig mit Cannabis in Berührung waren, bei der schwarzen und bei der weißen Bevölkerung annähernd gleich war. Die Ungerechtigkeit der Verfolgung und Verurteilung auf Grund der Hautfarbe wird daraus ersichtlich.

Legales Cannabis-Geschäft in weißer Hand

Die legale Cannabis-Industrie in den USA beweist, dass nicht nur Afro-Amerikaner sich mit dem guten Kraut auskennen: Es gibt etwa 3.200 bis 3.600 Shops in den Staaten, die medizinisches Cannabis verkaufen. Weniger als 36 davon werden von schwarzen Menschen betrieben. Sie stellen damit ungefähr ein Prozent oder weniger der von diesem Business Profitierenden dar.

Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Wer Startkapital benötigt, muss ein gewisses Eigenkapital vorweisen können. Auf Grund der rassistischen Benachteiligung von Afro-Amerikanern, konnte sich diese Bevölkerungsgruppe mit dem niedrigeren Einkommen in den schlechteren Wohngegenden das Startkapital für ein Geschäft mit medizinischem Marihuana nicht besorgen. Der Teufelskreis geht weiter.

Das Eigenkapital-Programm hilft benachteiligten Menschen, Fuß im Cannabusiness zu fassen

Das neue Eigenkapital-Programm der Stadt Oakland will dieser Spirale ein Ende setzen und dunkelhäutigen, ehemaligen Weed-Häftlingen die Chance auf ein eigenes Cannabusiness ermöglichen.

Bevorzugt werden nicht einfach Ex-Knackis – ihr Einkommen muss auch geringer als 80 Prozent des durchschnittlichen mittleren Einkommens in Oakland sein und sie müssen in einer der 21 Gegenden wohnhaft sein, in denen die Cops nach dem 5. November 1996 besonders willkürlich gegen schwarze Ganja-Gangster vorgegangen sind.

Das Programm wird in zwei Stufen ausgerollt. Die Bewerber für das Eigenkapital bekommen zunächst Mentoren zur Seite gestellt, Hilfestellung, um einen Business-Plan zu entwickeln und sich mit den Regeln und Gesetzen der Cannabis-Industrie vertraut zu machen, sowie anderweitige Unterstützung, die zu Beginn benötigt wird. In der zweiten Phase wird darauf gesetzt, dass diejenigen, die bereits erfolgreich sind, weiteren Menschen helfen, indem sie ihnen Räumlichkeiten und Wissen zur Verfügung stellen. Zum Programm gehört zudem, dass der kriminelle Hintergrund eines Growers nicht so sehr überprüft wird beziehungsweise ins Gewicht fällt, wenn es um die Finanzierung geht. Es umfasst auch kleine Kredite, die ohne Zinsen zurückgezahlt werden können sowie Unterstützung für diejenigen, die noch nicht im Voraus alle nötigen Vorgaben erfüllen.

Das Programm wird durch die Einnahmen finanziert, welche die Stadt bereits durch Lizenzvergaben an andere Cannabis-Geschäftsleute erwirtschaftet hat.

Bleibt zu hoffen, dass Oaklands Beispiel viele weitere nach sich zieht und – um pathetisch zu werden, nicht aber ohne einen Funken Hoffnung – dass das gesamte Land und die ganze Welt versteht, dass Rassismus nicht nur im Weed-Business absolut falsch und unangebracht ist, sondern in allen Lebensbereichen und weltweit.

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Della im Interview – zur Behandlung mit Iboga

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Zweiter Teil von: „Eine „Droge“ gegen die Drogensucht?“

Della betreibt auf Facebook „Ibogain Germany“ und möchte anderen aus der Drogensucht helfen. Eine problematische Sucht liegt immer im Kopf und basiert auf ein Trauma, welches zum anhaltenden Substanzmissbrauch führt. Wer seinen Geist nicht heilt, der kommt aus dem Dilemma einer problematischen Sucht nicht heraus. Die Behandlung mit Iboga kann dem Süchtigen helfen, seine inneren Probleme zu bewältigen, um ein normaleres und eigenständiges Leben nach der Sucht zu beginnen, ohne bei jeder Gelegenheit einen Rückfall zu erleiden. Es geht beim Iboga auch darum, die innere Leere, die nach der Entwöhnung unweigerlich zum Rückfall führt, zu schließen.

Wer den ersten Teil noch nicht gelesen hat, beginnt bitte hier: „Eine „Droge“ gegen die Drogensucht?“ Iboga ist nicht ungefährlich. Deswegen ist es wichtig, sich umfassend zu informieren, bevor man anderen davon erzählt oder es für sich selber anwendet.

Nun der zweite Teil vom Interview mit Della rund um Iboga
Hanf Magazin – Robert Brungert: Ibogain ist als Alkaloid eine sehr mächtige Substanz. Bei einer falschen Anwendung kann die Einnahme tödlich enden. Du bist also ein Mentor oder Sitter, der Süchtige auf ihre Eignung prüft und im Trip begleitet? Della: Es sind schon lange Zeit sichere Dosierungen für alle möglichen Behandlungsarten von Ibogain bekannt und meiner Meinung nach vollkommen unbedenklich, vorausgesetzt, man hält sich an die Vorgaben. Das ist bei Ibogain wirklich wichtiger, als bei allen anderen Substanzen, die mir bekannt sind und sollte unbedingt eingehalten werden. Dann hat man keinerlei Grund, sich zu sorgen. Mir kommt es so vor, diese Panikmache um die Todesfälle wurde durch die wachsende Ibogaindustrie geschürt und soll die Menschen wahrscheinlich davon abhalten, die Behandlung zuhause auf billigste und einfachste Weise, in Selbstverantwortung, durchzuführen.

Was ich bin? Ich bin jemand, der wie viele andere Jahrelang gekämpft hat und durch Ibogain den nötigen Frieden für Heilung gefunden hat. Diese Information konnte ich doch nicht nur für mich behalten, dass musste ich doch teilen, verbreiten! Dadurch wurde ich dann konsultiert, um Einnahmen beizustehen. So kam das eine zum anderen …

Heute versuche ich jedem, der danach sucht, den Zugang zu ermöglichen. Einfach und unkompliziert, ohne dubiose BITcoin Geschäfte mit Afrika.

Hanf Magazin – Robert Brungert: Unserem Vorgespräch war bereits zu entnehmen, dass es Iboga als unterschiedliche Formen gibt. Es gibt das reinigende HCL Ibogain, welches auch zum Übergeben führt. Dann gibt es Ibogain, welches eine noch intensivere Reise in das Innere ermöglicht. Wie genau muss ich mir das vorstellen? Della: Es gibt dieses bereits erwähnte HCL, das vorwiegend bei Entzügen eingesetzt wird und überall da, wo man eine suchtstoppende Wirkung erzielen möchte. Diese starke Konzentration entgiftet den Körper so extrem, das zum Beispiel der schmerzhafte Opiatentzug quasi über Nacht stattfindet. Dies klingt tatsächlich für viele zu schön, um wahr zu sein. Weil es tief in unserem Glauben verankert ist, dass der Entzug quälend, schmerzhaft und lang sein muss. Ich hoffe, viele Menschen erkennen die Tatsache bald, dass dies alles nicht mehr nötig ist.

Für alle Probleme und Lösungen jenseits des Bewusstseins und für Spirituelle Entwicklung als die eigentliche Iboga-Verwendungsform wird heute vorwiegend chemisch stabiles Total Akaloid (TA) verwendet. Diese Form enthält mehr Alkaloide, die für die Visionen verantwortlich sind. Hierbei steht die geistige Entwicklung im Vordergrund und ist deshalb auch körperlich viel weniger anstrengend, als der Entgiftungstrip.

Hanf Magazin – Robert Brungert: Dieses HCL und TA wird lediglich aus den Wurzeln vom Iboga extrahiert? Ohne den Baum geht es jedoch nicht? Della: Es ist ja eigentlich ein Strauch. Und was alles genau verwendet wird kann ich nicht sagen Hanf Magazin – Robert Brungert: Das alles ist mit Aufwand und Kosten verbunden sowie es ohne den kundigen Mentor nicht geht. Ibogain darf nur genommen werden, wenn andere Substanzen bereits komplett abgebaut wurden. Worauf genau ist zu achten? Mit welchen Kosten muss ein Süchtiger rechnen, damit es ihm auch helfen kann? Della: Die Maschinerie Iboga wächst unaufhörlich. Wo stetiger Bedarf ist, wird natürlich Geld gemacht, eine normale Entwicklung, denke ich. Ich kenne die Preise der verschiedenen Kliniken nicht, aber ich denke, dass es von € 5.000 aufwärts geht. Die Kliniken mit medizinischem Hintergrund nehmen wegen ihrer anfallenden Kosten natürlich auch mehr Geld, als ein Tripsitter, der aus Überzeugung begleitende Überwachungsarbeit leistet. Ich habe damals (2010) in Thailand für mein erstes „geführtes“ nicht medizinisch überwachtes Treatment $4000,- Dollar bezahlt, ohne Anreise und Unterkunft versteht sich.

Ich finde diese Einrichtungen haben alle Ihre Berechtigung und sicherlich auch ihr Zielpublikum. Die Menschen suchen in dieser Welt von heute offensichtlich immer intensiver nach neuen funktionierenden Werkzeugen.

Aber all jene, die sich eine Ibogain-Behandlung wünschen, aber nur über begrenzte finanzielle Möglichkeiten verfügen, sollten meiner Meinung nach eine Behandlung zuhause anstreben. Sicherlich gibt es schönere Plätze und bessere Umstände für die Einnahme, aber Ibogain entfaltet, egal wo eingenommen, seine Suchtreduzierende Wirkung.

Hanf Magazin – Robert Brungert: Angenommen, dass ich nicht komplett ausgenüchtert bin und Iboga einnehme, was würde passieren? Della: Ich würde es nicht ausprobieren! Ich weiß nur, dass einige der Todesfälle in Bezug auf Ibogainbehandlungen auf das zurück zuführen waren.

Hanf Magazin: Im Vergleich zu anderen gängigen Therapiemaßnahmen wären selbst 5000 US-Dollar doch recht günstig? Jede Woche Drogentherapie kostet tausende Euro und die meisten Patienten erleiden sehr schnell ihren Rückfall.

Della: Ja, ich habe ja selber alle Arten der Therapie durchgemacht und das alles hat nichts dauerhaftes in mir verändert.
Getrocknete Iboga Wurzelrinde für die Reise in das Innere

Getrocknete Iboga Wurzelrinde für die Reise in das Innere

Hanf Magazin – Robert Brungert: Wieweit begünstigt ein positives Umfeld eine positive und heilende Triperfahrung? Wie bereitest du deine Patienten vor, wie lange dauert eine therapeutische Behandlung und wie schickst du die Patienten in ihr hoffentlich suchtfreies Leben? Della: Ja, das alles richtet sich nach den jeweiligen Zeitrahmen, Gegebenheiten und Voraussetzungen. Bei Gruppentreatments im Ausland wird immer ein Arzt gestellt, der die anfänglichen Untersuchungen macht, sich mit mir die Aufsicht teilt und die Verantwortung übernimmt. Im Grunde muss ich eine Vertrauensbasis aufbauen, denjenigen dabei unterstützen, den wichtigen und gefürchteten Schritt auf null Substanz-Einnahme zu machen. Ich unterstütze sie bei allen Fragen mental und verabreiche gegebenenfalls „Changa“ (rauchbarens DMT) als Erleichterung und Vorbereitung auf die Session.

Die wichtigen und elementaren lebensverändernden Einsichten und diesbezügliche Fragen tauchen erst nach der Behandlung auf. Deswegen bleibe ich für alle noch lange nach der Behandlung erreichbar. Sozusagen als Rückhalt.

Hanf Magazin – Robert Brungert: Sich mit sich selber zu befassen ist etwas anderes, als sich ein paar Drinks oder Tabletten zu geben, um mit Freunden zu feiern. Bei einigen Substanzen geht es um den Moment, bei anderen darum, etwas aus dem Trip mit zu nehmen. Ist Ibogain in dem Moment der Einnahme überhaupt angenehm? Della: Ich glaube, Ibogain wird in keiner Darreichungsform als angenehm empfunden. Die Entgiftung mit HCl ist sicherlich mit Abstand die mühsamste und körperlich anstrengendste aller Ibogain-Erfahrungen. Doch die Anstrengungen lohnen sich in jedem Fall. Ich persönlich kenne keine schnellere und wirkungsvollere Weise, Körper und Geist zu entgiften.

Aber auch den Trip mit TA für die spirituelle Entwicklung würde ich mit einer Art von anstrengenden psychischen Geburt vergleichen. Mit einer lustigen oder angenehmen Partydroge hat Ibogain gar nichts gemein.

Hanf Magazin – Robert Brungert: Du hast mehrfach Iboga genommen, bis du stabilisiert warst und dein heutiges Leben damit führen kannst. Du hast aber schon seit deiner Kindheit in Afrika einen Bezug zu dieser Iboga-Kultur. Hast du es vorher schon für die spirituelle Erfahrung genommen? Oder erst zur eigenen Suchtbehandlung? Della: Iboga hat in Afrika viele Namen und man erfährt in der Regel nicht, was in den Getränken, Tinkturen und Pasten ist. Ich war leider noch zu klein um an rituellen Festen teilzunehmen zu dürfen.

Das war der zweite Teil der Serie: „Eine „Droge“ gegen die Drogensucht?“. Weiter geht es mit „Dellas Arbeit – Ibogain Germany“.

Iboga als Extrakt - sauber und exakt einnehmbar Frühestens in sieben Jahren ernten Auch in diesem feinen Zustand nicht leicht zu schlucken HCI für die Entgiftung - erst nach dem kompletten Ausnüchtern einnehmen

Der Beitrag Della im Interview – zur Behandlung mit Iboga erschien zuerst auf Hanf Magazin.

Phytocannabinoide – rein pflanzlich

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Nachwachsende Medizin

„Phyto“ stammt aus dem griechischen und bedeutet „Pflanze“. Cannabinoide werden im eigenen Körper, in einigen Pflanzen und auch einigen Chemielaboren hergestellt. Die im Körper hergestellten heißen „endogene Cannabinoide“, die aus dem Chemielabor „synthetische Cannabinoide“. Hier gibt es auch die halbsynthetischen oder künstlichen Cannabinoide, die ihren Ausgangsstoff in den Pflanzen finden. Der Begriff Phytocannabinoide erklärt, dass es sich um Cannabinoide pflanzlichen Ursprungs handelt, die in ihrem Molekülaufbau nicht künstlich verändert wurden.

Es gibt weit über 100 Phytocannabinoide allein im Cannabis. In anderen Pflanzen sind diese nicht oder nur in geringer Zahl und geringer Konzentration enthalten. Wer Phytocannabinoide gewinnen möchte, würde sich demnach für die Pflanzengattung Cannabis entscheiden.

Keine nachweislichen Todesfälle

Bei einer letalen Dosis tritt der Tod ein. Für Wirkstoffe der Medizin wird die letale Dosis ermittelt, um mit Patienten sicherer umgehen zu können. Auch bei anderen Substanzen wird diese letale Dosis gesucht, um sie besser einschätzen zu können. Je nach Forschungsarbeit wären beim THC als einem der häufigsten Phytocannabinoide hunderte Gramm oder gar 1.500 Pfund Cannabis notwendig, um diese letale Dosis zu erreichen. Diese Mengen müssten innerhalb sehr kurzer Zeit aufgenommen werden, was technisch kaum möglich ist.

Es ist denkbar, dass andere Phytocannabinoide mit weit geringerer Konzentration solch eine letale Dosis auslösen können. Sie sind im Cannabis zugleich auch in geringerer Konzentration enthalten. Fakt ist jedoch, dass es noch keinen stichhaltigen Bericht über einen Cannabistoten gibt. Es gibt durchaus Berichte über Menschen, die angeblich am Cannabis gestorben sind. Teils wurden einfach keine Todesursachen, jedoch Spuren von THC gefunden, womit dieses dann „zur Todesursache“ wurde. Vermutungen oder Unterstellungen sind jedoch keine stichhaltigen Belege.

Bei den synthetischen Cannabinoiden können auch kleine Wirkstoffmengen eine letale Dosis auslösen oder einen bleibenden Schaden hinterlassen, womit sie als Stoffklasse mit viel größerer Sorgfalt zu betrachten wären. Es gibt inzwischen leider hunderte, vielleicht auch tausende Menschen, die weltweit bereits an synthetischen Cannabinoiden verstorben sind. Mit einem regulierten Cannabismarkt, mit dem Erwachsene sich zu akzeptablen Preisen ihr Cannabis in guter Qualität kaufen oder anbauen können, würde kaum einer synthetische Cannabinoide verwenden.

Phytocannabinoide verdampfen statt rauchen

Phytocannabinoide verdampfen statt rauchen

Die Forschung um Phytocannabinoide

Auch wenn im Cannabis bereits über 100 Phytocannabinoide gefunden wurden, so ist die Forschung noch weit am Anfang. Gerade einmal Cannabidiol und Tetrahydrocannabinol sind einigermaßen gut erforscht. Viele Cannabinoide, die möglicherweise hohes medizinisches Potenzial aufweisen, wurden aber noch so gut wie gar nicht erforscht. Es gibt z.B. Phytocannabinoide in der Hanfpflanze, die in den unreifen Blüten oder den unreifen Pflanzen vorkommen, in den Reifen jedoch nicht mehr. Auch diese Cannabinoide können ein sehr hohes medizinisches Potenzial aufweisen. Da derzeit die Pflanzen für die Cannabis-Gewinnung meist ausreifen dürfen, wurde den Cannabinoiden an den unreifen Pflanzen noch nicht viel Forschungsaufwand bemessen. Aber auch vielen anderen Phytocannabinoiden, die im Cannabis nicht immer oder nur in Spuren vorkommen, wurde noch nicht viel Beachtung geschenkt.

Vielfach besteht die Annahme, dass nur die weibliche Cannabispflanze Wirkstoffe bildet und medizinisch eingesetzt werden kann. Das stimmt nicht, auch die männliche oder zwitterige Cannabispflanze bildet Phytocannabinoide und andere Wirkstoffe. Sie bildet jedoch geringere Mengen dieser Wirkstoffe. Aber möglicherweise finden sich in männlichen Cannabispflanze Wirkstoffe, die in den weiblichen nicht vorkommen?

Wenn selbst die Wurzeln, Stängel und Blätter der Cannabispflanze unabhängig zu den Cannabisblüten Wirkstoffe enthalten und medizinisch eingesetzt werden können, gehen der Cannabinoid-Forschung gewiss nicht die Themen aus.

Die Siedepunkte bedeutender Phytocannabinoide:

Phytocannabinoid Struktur Phytocannabinoid Bezeichnung Siedepunkt in Celsius Siedepunkt in Farenheit
Delta-9-THC 157° Celsius 315° Farenheit
Delta-8-THC 175-178° Celsius 347-352° Farenheit
CBD – Cannabidiol 160-180° Celsius 320-356° Farenheit
CBN – Cannabinol 185° Celsius 365° Farenheit
CBC – Cannabichromene 220° Celsius 428° Farenheit
THCV – Cannabidivarin 220° Celsius 428° Farenheit
CBG – Cannabigerol Siedepunkt hier nicht bekannt Siedepunkt hier nicht bekannt

Abhängig vom Luftdruck steigen oder sinken die Siedepunkte. In einer Vakuumkammer würden sie sogar deutlich sinken.

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Dellas Arbeit – Ibogain Germany

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Dritter Teil von „Eine „Droge“ gegen die Drogensucht?“

Eine Substanzsucht verändert das ganze Leben, da diese Substanz einen immer größeren Teil im Leben einnimmt. Endet mit einem Entzug und einer Therapie der Substanzkonsum, ist vom eigentlichen Leben bei vielen nicht mehr das meiste da. Der entwöhnte Süchtige fällt in ein tiefes Loch und damit in den Rückfall. Das eigentliche Problem wird in der normalen Suchtbehandlung nicht erreicht, es befindet sich im Unterbewusstsein. Einer Sucht geht fast immer ein Trauma voraus. Mit einer Iboga-Behandlung kann der Süchtige in sein Inneres blicken, eine Selbstheilung kann beginnen. Della hat das bereits erfahren und möchte mit ihrer Facebook-Seite „Ibogain Germany“ anderen Süchtigen heraus aus der Problemsucht, hinein in ein besseres und selbstbestimmtes Leben verhelfen.

Wer den ersten Teil noch nicht gelesen hat, beginnt bitte hier: „Eine „Droge“ gegen die Drogensucht?“ Iboga ist nicht ungefährlich. Deswegen ist es wichtig, sich umfassend zu informieren, bevor man anderen davon erzählt oder es für sich selber anwendet.

Nun der dritte Teil vom Interview mit Della von Ibogain Germany
Hanf Magazin – Robert Brungert: Nun sitzt du sozusagen an der Iboga-Quelle und bist mit diesen kulturellen Einflüssen aufgewachsen. Du betreibst Ibogain Germany. Ist das überhaupt alles legal, was du machst? Della: Ich betreibe seit 2012 bei Facebook die Seite IBOGAIN GERMANY als reine Informationsplattform. Damals waren kaum Informationen in deutscher Sprache zu finden. Deshalb wollte ich eine Stelle errichten, wo Menschen sich ganz einfach Informationen besorgen und Ratschläge einholen können. Ich hätte mir gewünscht, mehr motivierte Mitstreiter auf diesem Weg zu finden, die als Community diese Seite bedienen und durch ihre Erfahrungen die Seite bunt gestalten. Doch nun, nach all den Jahren, bin ich immer noch alleine.

Zum Glück ist Informationen zu sammeln und zur Verfügung zu stellen noch nicht verboten. Ibogain ist durch die fehlende Präsenz und Aufklärung immer noch in einer Art „juristischer Grauzone“ angesiedelt. Aber streng genommen wird es ab der Abgabe und Verabreichung von HCl illegal, weil der Anteil der psychoaktiven Stoffe dann so hoch ist, dass es als DMT ins Betäubungsmittel-Gesetz fällt.

Für eine Behandlung im eigenen Zuhause vermittle ich einfachsten Zugang zu qualitativ hochwertig und nachhaltig angebauten Iboga-Produkten wie HCL und TA oder natürliche Rootbarks. Ich versorge die Interessierten mit wichtigen Infos zur Vorbereitung und Durchführung der Behandlung. Und ich unterstütze die Menschen bei der Entscheidungsfindung. Sich für eine solch „experimentelle“ Therapie zu entscheiden, erfordert wirklichen Mut oder große Verzweiflung.

Hanf Magazin – Robert Brungert: Du hast durchklingen lassen, dass Ibogain trotz allem nicht für jeden Süchtigen das richtige ist. Was sind deiner Meinung nach die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Therapie mit Iboga? Erkläre einmal, was deine Patienten mitbringen müssen, um erfolgreich zu sein? Della: Ich würde mir nie anmaßen, meine Prognose derart zu gewichten, dass ich Interessierte von vornherein ablehne – solche Fälle lassen sich an einer Hand abzählen und haben andere medizinische Gründe.

Iboga-Patienten sollen allgemein in guter körperlichen Verfassung sein und sollen die notwendigen Sozial- und Lebensstrukturen mitbringen, um nach der Behandlung in ein geregeltes/gesichertes Leben übergehen zu können.

Hanf Magazin – Robert Brungert: Wie kann ich mir die benötigte Substanz und diese Strukturen als Süchtiger aufbauen, damit Iboga mir wirklich helfen kann? Della: Besonders erfolgversprechend ist Ibogain natürlich bei den Menschen, die bereits von der Drogenszene Abstand genommen haben, schon längere Zeit stabil sind und gänzlich auf selbstschädigendes Verhalten verzichten können. Im besten Fall erinnert nur noch der Gang zur Apotheke an die Sucht. Hanf Magazin – Robert Brungert: Es gibt auch die nicht substanzgebundene Sucht. Spielsucht, Fresssucht oder Zwänge wie Waschzwang. Kann Iboga hier helfen? Hattest du auf Ibogain Germany schon derart gelagerte Anfragen? Della: Ich habe bis jetzt noch nie Anfragen in diese Richtung erhalten und keinerlei Erfahrung diesbezüglich, kann mir aber gut vorstellen, dass es auch in diesen Menschen zu einer Veränderung führt. Hanf Magazin – Robert Brungert: Du selber erklärtest, dass du vor der Ibogain-Einnahme bereits vielfach kalt entzogen hattest, immer nur mit mäßigem oder mittelfristigem Erfolg, obwohl die Voraussetzungen eigentlich ganz gut waren. Woran hat es gelegen? Warum waren dann trotzdem noch zwei Iboga-Anläufe notwendig, bis du es wirklich geschafft hattest? Della: Das ist ja alles persönliche Definitionssache, nicht wahr? Für mich war erst von wirklicher Heilung zu sprechen, als ich aufgehört habe, den ständigen Suchtdruck zu spüren und zu bekämpfen. Ich war nicht gewillt, meine ganze Vergangenheit zu verleugnen und alles zu meiden, was mich einmal ausgemacht hat. Ich habe gespürt, dass es auch anders geht und heute kann ich mich frei bewegen, ohne ständig auf mögliche „Trigger“ zu achten, die natürlich überall in dem gewohnten Umfeld vorhanden sind. Heute kann ich neben Leuten sitzen, die konsumieren, ohne nur eine Sekunde daran zu denken, selber was nehmen zu wollen.
Ibogain Germany möchte eine Anlaufstelle für Süchtige sein

Ibogain Germany möchte eine Anlaufstelle für Süchtige sein

Hanf Magazin – Robert Brungert: Vielfach ist die Abstinenz das erklärte Ziel einer Drogentherapie. Bist du abstinent oder konsumierst du nun einfach andere Substanzen auf andere Weise? Della: Mein höchste Ziel war nie die vollkommene Abstinetz! Für mich war/ist es nur wichtig, wieder frei zu sein von einer körperlichen Sucht. Die Behandlung brachte auch für mich unerwartete Nebenwirkungen mit sich. Mein Körper schien sich allen Giften zu verweigern. Zucker, Tabak, Kaffee usw. Dieser starke Effekt hält ein paar Wochen. Ich persönlich kiffe heute wieder, hatte aber auch nie die Intension, damit für immer aufzuhören. Tatsächlich konsumiere ich aber nur mehr ganz selten andere Substanzen. Hanf Magazin – Robert Brungert: Viele junge Menschen müssen sich erst austoben, bis sie dann nach einigen Party-Jahren ruhiger werden und einen kleinbürgerlichen Lebensweg einschlagen. Ist das bei einer Drogensucht ähnlich? Wie alt sind die Leute, die dich auch über Ibogain Germany kontaktieren? Wie erfolgreich können junge Erwachsene dem problematischen Substanzkonsum entsagen, wie erfolgreich sind die ausgetobteren Erwachsenen? Muss man erst ein Stück aus der Sucht heraus wachsen? Della: Es scheint tatsächlich so in der Art zu sein. Menschen, die sich für eine solch experimentelle Therapie interessieren, sind meist schon sehr müde und verzweifelt, von den erfolglosen Versuchen Ihre Sucht zu überwinden. Hanf Magazin – Robert Brungert: Warum will unser System Ibogain nicht? Es könnte immerhin als ganz normale Therapie in Suchteinrichtungen verwendet werden. Warum will unser System nicht mithilfe von Substanzen die dunklen Suchtauslöser im Innern der Süchtigen beleuchten, damit diese eine Selbstheilung erfahren können? Della: Die Pharmafirmen verdienen Milliarden mit den Süchtigen und deren Substitutionstherapien. Natürlich geben sie diesen lukrativen Markt nicht einfach freiwillig ab. Hanf Magazin – Robert Brungert: Wer Probleme hat, verengt gerne sein Bewusstsein oder lenkt es in Bahnen, in denen die Probleme erst einmal ausgeblendet werden. Gerade Alkohol und Opiate sind dafür bekannt. Wird unsere Gesellschaft immer süchtiger? Worin liegen deiner Meinung nach die Gründe für die Opiatepidemien, wie sie bereits in den USA herrschen? Della: Fast alle Menschen, mit denen ich spreche, leiden an sehr ähnlichen Symptomen. Meist wird der Druck von außen als zu viel empfunden. Das Fehlen von Sinn, Zielen, Freude, Liebe und Geborgenheit sind nach wie vor die größten Themen.

Soweit das Schlusswort von Della von Ibogain Germany. Das Themengebiet ist nicht nur rund um Iboga hochinteressant. Vielen anderen Substanzen wie LSD oder Psilocybin wird schon lange eine heilende Wirkung nachgesagt. All diese psychoaktiven Substanzen ermöglichen eine Reise in das Innere und öffnen ganz andere Ebenen. Die nicht ganz ungefährlichen Reisen sind nicht immer angenehm. Das, was man vielleicht erfährt, wird einem nicht immer gefallen. Eine falsche Einnahme solcher Substanzen kann einem sogar beträchtlichen Schaden zufügen. Aber anscheinend hilft es vielen auf rätselhafte Weise, wie Ibogain bei der Verarbeitung und Heilung traumatischer Probleme helfen kann. Mit sinnvollen Regulierungen wäre das Potenzial vieler solcher Substanzen ein ganz anderes für die Menschheit.

Viele kleine Iboga-Setzlinge Arbeitspause Unreife Iboga-Frucht Viele reife Iboga-Früchte

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Reisebericht Den Haag

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Amsterdam ist bekanntlich ein beliebtes Urlaubsziel für Cannabiskonsumenten. Es gibt aber auch andere Städte in den Niederlanden, die sich für einen Besuch oder einen Kurzurlaub lohnen. Ich persönlich konnte mich in Amsterdam aufgrund der vielen Abzocker und Prostituierten, die der Stadt unfraglich eine gewisse Anziehungskraft verleihen, nie vollkommen entspannen. Da genau das Entspannen jedoch eine der Hauptmotivationen meines letzten Urlaubs war, wählte ich dieses Mal Den Haag als Urlaubsziel.

Den Haag lässt sich für Reisende ähnlich gut erreichen wie Amsterdam. Insbesondere liegt der Flughafen Schiphol auf der Bahnlinie zwischen Amsterdam und Den Haag. Ich musste also nur wie gewohnt am Flughafen in einen Zug steigen, jedoch diesmal in einen, der genau in die entgegengesetzte Richtung als gewohnt fährt.

Wie in jeder großen europäischen Stadt, gibt es auch in Den Haag die verschiedensten Übernachtungsmöglichkeiten von der Jugendherberge über Apartments bis hin zu Hotels. Als Spots dafür eignen sich vor allem die Innenstadt, da dort die Wege zu den meisten Sehenswürdigkeiten und Coffeeshops kurz sind, und Scheveningen, welches direkt am Strand liegt und ein Garant für schöne Spaziergänge und gute Luft ist. Ich habe mich für den Strandurlaub, insbesondere für das Kurhaus Amrath entschieden. Dieses ist ein altehrwürdiges, sehr großes Gebäude, welches jedoch seine besten Tage bereits hinter sich hat. Der Service ließ leider etwas zu wünschen übrig, von was ich mir jedoch nicht die gute Laune verderben ließ.

Das Hotel liegt direkt an einem breiten Sandstrand, der im Norden an naturgeschützte Dünen angrenzt und an dem beständig eine steife Brise weht. Fast jeden Tag habe ich einen Spaziergang am Strand oder durch die Dünen gemacht, was ich nur sehr weiterempfehlen kann. Des Weiteren findet sich dort der Pier („De Pier“), ein Komplex, der weit ins Meer ragt, eine Reihe von Geschäften und Fressbuden aufweist, in zwei Restaurants, einer Aussichtsplattform, einem Riesenrad und einer Bungee-Anlage mündet und auf jeden Fall einen Besuch wert ist. Auf dem Weg vom Pier zum Hotel finden sich weitere Restaurants, in denen man gut essen kann, wobei mir keines derart positiv oder negativ aufgefallen ist, dass ich es hier hervorheben möchte. Für die, die es mögen, kann ich jedoch das holländische Starkbier hervorheben, das man dort überall bekommt, das sehr lecker ist und das zu einem guten Essen am Mittag dem Tag einen besonderen Drive gibt.

Auf jeden Fall hervorzuheben ist der meines Wissens einzige Coffeshop in Scheveningen, und zwar das Blue & White, das sich letztendlich als meine Nummer 1 in Den Haag erwiesen hat. Das Blue & White liegt keine 10 Gehminuten vom Strand entfernt, ist relativ klein und weist einen Nichtraucher und einen abgetrennten Raucherbereich auf. Trotz der geringen Größe habe ich immer einen Platz bekommen und konnte schnell Kontakt zu anderen Besuchern aufnehmen. Der Laden ist hell und freundlich und auch die Mitarbeiter waren sehr zuvorkommend, so dass ich mich dort rundherum wohl gefühlt habe. Damit man dort in Ruhe kiffen kann, muss man lediglich ein Getränk bestellen, Rauchequipment kann man direkt vor Ort kaufen. Von dem angebotenen Gras habe ich mehrere Sorten probiert und wurde von keiner enttäuscht, so dass ich auch hier keines besonders hervorheben kann. Einfach mal hingehen, ausprobieren und genießen.

In die Innenstadt kommt man am besten mit der Tram, die vielleicht von den freundlichsten Trambahnfahrern der Welt gefahren werden (einer meinte bei einer kürzeren Fahrt, ich müsse kein Ticket kaufen, weil sich das bei so wenig Haltestellen nicht rentieren würde …). Die Tickets sind bezahlbar und die Fahrt dauert nicht lange. Wer gut zu Fuß ist, kann auch quer durch den großen Stadtpark bis ins Zentrum laufen. Ich habe dafür ca. 1 Stunde benötigt, inklusive einer kleinen rekreativen Pause auf einer Parkbank mit schöner Aussicht. Die Innenstadt weist eine der höchsten Dichten an Sehenswürdigkeiten der Welt auf. D.h., dass sich enorm viele Ausflugsziele auf engem Raum befinden und man nicht weit gehen muss, um von einem zum anderen zu kommen.
Von den Sehenswürdigkeiten möchte ich nur eine hervorheben, und zwar das Escher-Museum. Dort sind die Kunstwerke von Maurits Cornelis Escher in chronologischer Reihenfolge ausgestellt, so dass man sehr gut nachvollziehen kann, wie sich über die Jahre Schritt für Schritt sein Stil entwickelt hat, der ihn weltberühmt gemacht hat. Die bekanntesten Werke Eschers sind wohl seine unmöglichen Figuren, bei denen er mit Perspektiven und optische Täuschungen spielt und die wahrscheinlich jeder von uns schon mal gesehen hat, auch wenn vielleicht der Name des Künstlers vielen nicht bekannt ist. Vor allem nach einem Besuch eines der naheliegenden Coffeshops kann man die besonderen Effekte Eschers Werke besonders genießen. Dafür eignet sich beispielsweise das nicht weit entfernte Sky High, in dem ich vor allem die gute Atmosphäre geschätzt habe. Leider wird dort nicht nur verlangt, dass man ein Getränk kauft, um dort bleiben zu dürfen. Man muss auch sein Gras dort kaufen, was ich in keinem anderen Coffeeshop in Den Haag erlebt habe.

Wenn man etwas mehr Action haben möchte oder es etwas lauter mag, sollte man im Cremers vorbeischauen. Die sehr gute und zu empfehlende Ware wird in einem kleinen Laden im Erdgeschoss verkauft, zum Verzehr geht man ums Hauseck in einen Keller, in dem laute Musik läuft und der gerade am Abend zur Stoßzeit rammelvoll ist. Dort ist es im Gegensatz zu den mir bekannten Coffeeshops in Amsterdam auch völlig normal, Bier und Joints zu kombinieren.

Von den Cannabissorten, die ich in Den Haag probiert habe, haben mich vor allem die Klassiker wie White Widow und Super Skunk überzeugt. Von den mir neuen Sorten möchte ich hier nur Pineapple aus dem Blue & White hervorheben, die nicht nur extrem nach Ananas gerochen und danach geschmeckt hat, sondern auch eine sehr angenehme Wirkung hatte.
Mein Fazit ist: Dies war sicher nicht mein letzter Besuch in Den Haag und ich kann es nur jedem weiterempfehlen, der es etwas ruhiger angehen lassen möchte. Beim nächsten Mal werde ich mir ein anderes Hotel in Scheveningen suchen, am besten zwischen dem Strand und dem Blue & White, oder zumindest nicht weit weg davon. Auch dem Cremers und dem Sky High werde ich wieder einen Besuch abstatten, wobei ich mich mit den Klassikern eindecken werde und sicher auch die eine oder andere neue Sorte ausprobieren werde.

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CBD Bon Bons in Schweizer Apotheken

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Immer mehr Unternehmen interessieren sich für das Geschäft mit Cannabis. Vor allem in Ländern wie der Schweiz hat der CBD-Boom Cannabis in ein anderes Licht gerückt und wird von der Gesellschaft mehr und mehr akzeptiert. Das merkt man auch daran, dass sich immer mehr große Firmen für den aufkommenden Markt interessieren.

Neue Bon Bons für die Schweiz

So zum Beispiel das Traditionsunternehmen Doetsch Grether. Die Firma kann auf eine Geschichte von über 100 Jahren zurückblicken. Auch wenn das Unternehmen nicht jedem ein Begriff ist, so kennt deren Produkte jeder. Zu den bekanntesten gehören Neo-Angin, der Tiger Balm und die wohltuenden Grether’s Pastilles, die hervorragend gegen Husten und Heiserkeit helfen. Natürlich haben auch Unternehmen wie die Doetsch Grether AG Interesse an dem Thema Cannabis und deren medizinischen nutzen. Deshalb hat die Firma eine Vermarktungsvereinbarung mit dem australischen Unternehmen Creso Pharma getroffen und wird zukünftig deren CBD-Bon Bons in Schweizer Apotheken und Drogerie Märkten verkaufen. Das Produkt trägt den Namen Cannaqix und wird unter GMP Standards (Good Manufactoring Practise) produziert. Die Lutschpastillen wurden extra vom Amt für Verbraucherschutz abgesegnet, um so sämtliche Bedenken der Kunden zu verhindern. Die Cannaqix Pastillen werden wohl die ersten CBD-haltigen Bon Bons sein, die in Apotheken und Drogerie Märkten zu Verfügung stehen. Im Laufe der Zeit sollen weitere europäische Länder folgen, in denen das Produkt vertrieben werden soll.

Doch das war nicht das einzige Unternehmen, das sich für die Cannabis Industrie interessiert. Da die Schweizer Bevölkerung CBD Gras und ähnliche Produkte gut annimmt, ist es nur eine Frage der Zeit, bis weitere Möglichkeiten im Bezug auf Cannabis eröffnet werden. Daher hat sich die kanadische Firma Sandoz mit dem Cannabis Produzenten Tilray zusammengetan. Ziel ist es durch diese strategische Allianz, die Produktentwicklung zu beschleunigen und den Zugang für Patienten weiter auszubauen. Allerdings geht es bei der Produktentwicklung um Cannabis basierte Produkte, die nicht zum Rauchen gedacht sind. Des Weiteren ist der Vertrieb nur auf Kanada bezogen. Denn die Firma Sandoz ist eine Tochterfirma des Schweizer Konzerns Novartis. Dadurch bekommt das Unternehmen Novartis automatisch Wissen, das in Zukunft sehr wichtig sein wird. Novartis ist einer der ersten global agierenden Pharma Konzerne, der mit einem lizenzierten Cannabis Produzenten zusammenarbeitet.

Wer von dieser Zusammenarbeit wirklich profitiert bleibt abzuwarten.

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Kanadische Firma präsentiert weltweit erstes voll funktionsfähiges Hanf-Flugzeug

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Die kanadische Firma Hempearth fertigte ein Flugzeug aus Hanffasern, das mithilfe von Hanföl betrieben werden kann.

Anfang der 1950er Jahre präsentierte Henry Ford sein „Hemp Car“, das aus Soja- und Hanffasern bestand und mithilfe von Hanföl betrieben werden sollte. Mit Renew Sports Cars griff Bruce Dietzen diese Idee wieder auf und fertigte die komplette Karosserie der Sportautos aus Hanffasern. Bei der kanadischen Firma Hempearth ging man noch einen Schritt weiter und produzierte das weltweit erste voll funktionsfähige Flugzeug aus Hanffasern.

Das weltweit erste Hanf-Flugzeug

Das Flugzeug besteht nicht nur komplett aus Hanffasern, sondern wird auch von der Pflanze in Schwung gebracht. Sitze, Flügel, die Wände des Flugzeugs und selbst die Kissenbezüge enthalten Hanffasern. Das nachhaltige Gefährt bietet Platz für einen Piloten sowie vier Passagiere und besitzt eine Tragspannweite von knapp elf Metern.

Hanf ist ein unglaublich vielseitig einsetzbares Material und dabei zehn Mal stabiler als Stahl. Außerdem lassen sich Hanffasern viel einfacher verarbeiten. Von der nachhaltigeren Produktion ganz zu schweigen. Hanfpflanzen benötigen viel weniger Wasser als beispielsweise Baumwolle und geben sogar Nährstoffe in den Boden ab. Im Vergleich zur Stahlherstellung oder Carbon, das aus Kunststoff gefertigt wird, kann Hanf nachhaltiger und ökologisch sinnvoller produziert werden. Das Tolle daran ist, dass Hanffasern trotz ihrer Stabilität extrem leicht sind. Das ist vor allem in der Luftfahrttechnik ein entscheidender Vorteil gegenüber herkömmlichen Materialien wie Aluminium. Durch das geringere Gewicht, benötigt das Hanf-Flugzeug auch weniger Treibstoff. Dieser ist übrigens auch völlig natürlich. Das Flugzeug wird mit Hanföl betrieben.

Hempearth

Die Idee für das weltweit erste Hanf-Flugzeug stammt von Hempearth. Die kanadische Firma wurde 2012 gegründet und vertreibt Cannabis-Öl und andere Cannabisprodukte. Produziert wurde das Flugzeug von Velocity Inc., einem Unternehmen aus Florida.

Bei Hempearth ist man vor allem von der Nachhaltigkeit des Materials überzeugt und man wolle die richtige Zukunft für unsere Erde schaffen, so Geschäftsführer Derek Kesek. Die anstehende Legalisierung von Cannabis zu medizinischen Zwecken und für den Freizeitkonsum in Kanada dürfte Hempearth in die Karten spielen und man darf auf weitere Innovationen gespannt sein.

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Anbaumethode: Defoliation / Entlaubung

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Bei dem Wort „Entlaubung“ denken die einen an Agent Orange, die anderen fühlen sich bereits durch den Wortklang an eine unangenehme „Entlausung“ erinnert. Und was denkt die Pflanze bei diesem Wörtchen? „Oh F*ck!“ denkt die Pflanze, denn bei einer Entlaubung geht es ihr so richtig an den Kragen! Aber glaubt mir: Nach dem Schock am Anfang gefällt der Pflanze ihre neue Frisur dann plötzlich doch sehr gut und sie belohnt euch zur Erntezeit mit einem fetten Ertrag! Aber erst mal der Reihe nach…

Warum entlauben?

Hierfür gibt es einen extrem simplen Grund, der selbst Anfängern logisch erscheint: Die Blätter werfen Schatten auf die unteren Blüten. Klar könnte man einfach die unteren Blüten wegschneiden, aber auch dann gäbe es noch genügend Stellen, an denen Blüten durch Blätter verdeckt sind und so keine optimale Photosynthese betreiben können. Denn auch die Blüten betreiben Photosynthese! Natürlich nur die grünen Bereich der Blüte, aber besonders in der ersten Wochen der Blütephase besteht die Blüte eh fast nur aus Blättern. Diese Methode wird in den USA übrigens als „schwazzing“ bezeichnet.

Wann wird entlaubt?

Es werden insgesamt zwei mal fast alle Sonnenblätter entfernt. Der erste Zeitpunkt ist direkt vor Umstellung auf die Blütephase. Nach dem Entlauben sehen die Pflanzen zwar extrem kahl aus, der Stretch in der Blütephase ändert das aber schneller als ihr denkt! Denn, anders als oft angenommen, streckt sich die Pflanze nicht, sie bildet neue, lange Triebe, die ohne Seitenäste in Richtung Licht wachsen. Dadurch denken viele, die Pflanze würde sich „strecken“, in Wahrheit wächst sie einfach nur straight nach oben!

Der zweite Zeitpunkt ist genau nach diesem Stretch, also ungefähr 2-3 Wochen nach Umstellung auf 12/12. Die Pflanzen haben sich in dieser Zeit meistens super erholt, die neuen Triebe haben aber schon wieder neue Sonnenblätter gebildet, die ein dichtes „Blätterdach“ entstehen lassen. Und genau das will man bei dieser Methode verhindern! Alle Sonnenblätter werden wieder entfernt, die Pflanze sieht mal wieder extrem nackt aus. Doch ab jetzt beginnen die Blüten endlich an Masse und Gewicht zuzulegen. Ungefähr 30 Tage nach Einleitung der Blütephase sieht man normalerweise nicht mehr, dass die Pflanzen vor kurzer Zeit noch so kahl aussahen, die Blütenstände sind alle schön gleich groß und es gibt keine „Popcorn-Buds“, die kein Licht abbekommen.

Woher kommt diese Methode?

Die Methode wurde ganz dreist von Bonsaizüchtern abgeschaut. Dort gehört das regelmäßige entlauben zur Standardprozedur um die Pflanze jung und vital zu halten. Bei Bonsais werden aber außerdem noch die Wurzeln zurückgeschnitten, davon würde ich euch bei Hanfpflanzen strikt abraten… Auch im Weinbau werden die Pflanzen entblättert, um mehr Sonne an die Trauben zu lassen. Die Methode wird seit einigen Jahren auch von Cannabisgrowern in den USA eingesetzt und erfreut sich immer größerer Beliebtheit.

Nachteile beim Entlauben

Wie jede Anbaumethode hat auch die Entlaubung einige Vor- und Nachteile. Die Vorteile sind schnell erklärt: Weniger Schatten, mehr gut beleuchtete Blüten, gleichmäßige Verteilung des Gewichts.

Die Nachteile sind schon etwas komplizierter und machen diese Methode definitiv nur für Profis interessant: Da der Pflanze plötzlich 90% ihrer Blätter fehlen, verbraucht sie viel weniger Wasser und natürlich auch weniger Nährstoffe. Der EC-Wert sollte dauerhaft an die Blattfläche angepasst werden, die von der Pflanze geforderte Nährstoffkonzentration ändert sich nach jedem entlauben und die Pflanze ist generell sehr anfällig für Stress jeglicher Art, seien es Temperaturschwankungen, Nährstoffprobleme oder Krankheiten und Schädlinge im Allgemeinen. Das Immunsystem und der gesamte Kreislauf der Pflanze ist durch das entlauben extrem angeschlagen, die Pflanze führt in diesen Tagen auf jeden Fall ein Leben am Limit, so bescheuert das klingt. Passiert jetzt ein Fehler, kann die Pflanze leicht eingehen. Wenn sich dann die Blüten bilden, muss der Gärtner die Nährstoffe wieder genau an die Blütenbildung anpassen, normale Dünger enthalten viel zu viel Stickstoff für entlaubte Pflanzen! Der Stickstoff wird normalerweise von den Blättern verbraucht, ihr braucht also unbedingt einen Blütedünger mit weniger Stickstoff als sonst.

Generell wächst die Pflanze bei dieser Methode durch den vielen Stress und die Entfernung der Blätter etwas langsamer als sonst, als „effizient“ sollte man diese Methode also nicht unbedingt bezeichnen.

Wann kann diese Methode sinnvoll sein?

Wenn ihr beispielsweise an einem Ort growt, an dem die Luftfeuchtigkeit dauerhaft zu hoch ist und ihr Angst habt, das eure Buds schimmeln könnten, dann ist eine ordentliche Entlaubung eine nützliche Sache! Der so genannte „Airflow“, also einfach der Luftaustausch in der Box, ist dadurch viel besser und es können sich viel schwerer feuchte Stellen bilden.

Auch für LED-Grower ist diese Methode durchaus interessant! Durch die fehlende Tiefenwirkung der LEDs kommt meistens noch weniger Licht an die unteren Buds als unter herkömmlichen NDL-Lampen. Hier kann das Entlauben Abhilfe schaffen.

Defoliation Fazit

Generell ist diese Methode meiner Meinung nach etwas für Grower, die einfach gerne Zeit im Garten verbringen, experimentierfreudig sind oder eine weitere Herausforderung suchen. Ein guter „Defoliation-Grow“ sieht definitiv eindrucksvoll aus, versteht mich da nicht falsch! Ein voll bestückter SOG sieht aber mindestens genauso gut aus und braucht einige Zeit kürzer, dazu ist der Ertrag meistens sogar höher… Falls es aber immer noch Leute gibt die behaupten „Du darfst keine Blätter abschneiden, das schadet der Pflanze“… zeigt den Leuten einfach mal ein paar Bilder von entlaubten Pflanzen vor und nach der Blütephase!

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Südtirol: Landesregierung genehmigt Kostenübernahme von medizinischem Cannabis

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Wie der Cannabis Social Club Bozen berichtet, soll die Kosten für eine Therapie mit medizinischem Cannabis nun der Gesundheitsdienst übernehmen.

Große Erleichterung bei Patienten in Südtirol. Mussten sie die relativ hohen Kosten von medizinischem Cannabis bisher selbst tragen, verkündete die Landesregierung nun die Kostenübernahme zulasten des Gesundheitsdienstes. Das dürfte besonders diejenigen Patienten freuen, die sich eine Therapie bisher nicht leisten konnten.

Obwohl die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die legale medizinische Versorgung mit Cannabis geschaffen wurden, gab es immer wieder Probleme in der Umsetzung und Versorgung von Patienten. Nachdem der Cannabis Social Club Bozen die Gesundheitsrätin Martha Stocker darauf aufmerksam machte, befasste sich eine Arbeitsgruppe aus Ärzten und Patientenvertretern des CSC Bozen sowie Mitarbeitern des Gesundheitsressorts mit dem Thema. Eines der Ergebnisse ist die Notwendigkeit der Kostenübernahme durch den Südtiroler Gesundheitsdienst, für die die Landesregierung nun grünes Licht gab. Patienten in der Schmerz- und Krebstherapie, oder Patienten mit Multiple Sklerose, Glaukom, Anorexia nervosa, HIV-Infektionen und Tourette-Syndrom können nun mit einer Kostenübernahme für medizinisches Cannabis rechnen.

Peter Grünfelder, Präsident des CSC Bozen, bezeichnete den Beschluss als Meilenstein. „Bisher konnten nur die allerwenigsten Patienten das Medikament kostenlos beziehen, jetzt
ermöglicht der Beschluss der Landesregierung einer bedeutend größeren Anzahl von Patienten den Zugang zu diesem natürlichen Heilmittel, wie es für andere Medikamente selbstverständlich ist.“, so Grünfelder.

In Zukunft kann Cannabis von jedem Hausarzt verschrieben werden, wenn die Diagnose in einem der folgenden Fachzentren in Südtirol gestellt wurde: Abteilung für Neurologie, Abteilung für Infektionskrankheiten, Abteilung für Onkologie, Abteilung für Innere Medizin, Abteilung für Augenheilkunde, Dienst für Palliativbetreuung, Ambulatorium für die Schmerztherapie, Dienst für Komplementärmedizin. Patienten erhalten das medizinische Cannabis in der Apotheke. Ausnahmen sind HIV-Patienten und diejenigen, die außerhalb Südtirols wohnen. Sie bekommen ihre Medizin direkt von den Krankenhausapotheken.

Für das Jahr 2018 schätzt man den Bedarf an medizinischem Cannabis in Südtirol auf ungefähr zehn Kilogramm. Davon wird ein Kilogramm in Florenz produziert, der Rest aus den Niederlanden und Kanada importiert. Die Kosten zulasten des Gesundheitsdienstes betragen schätzungsweise ungefähr 250.000 Euro.

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Cannabis im Kampf gegen Epilepsie

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Rund 65 Millionen Menschen weltweit leben mit der Diagnose Epilepsie. Drei Millionen davon leben in den USA. In Deutschland sind rund 500.000 Menschen wegen Epilepsie in ärztlicher Behandlung. Bei einem Drittel aller Epilepsie-Patienten schlagen herkömmliche Medikamente nicht an. Deshalb suchen Betroffene und Wissenschaftler nach neuen Lösungen. Besonders viel versprechend im Kampf gegen Epilepsie zeigt sich die Cannabis-Pflanze mit ihren über 113 bekannten Cannabinoiden. Von diesen Wirkstoffen sind das rauschauslösende und noch verbotene THC sowie das nicht psychoaktive und damit legale CBD die wohl berühmtesten und auch am besten erforschten. Vor allem Cannabidiol (CBD) weckt große Hoffnungen bei Epilepsie-Patienten.

Epilepsie: Das Nervensystem ist krank

Bei Epilepsie handelt es sich um eine Erkrankung des Nervensystems. Ihre Symptome bestehen in Krampfanfällen, den epileptischen Anfällen. Epilepsie definiert sich dadurch, dass mehr als ein Anfall ohne ersichtlichen Grund stattfindet. Doch es gibt auch Ausnahmen: bei sehr seltenen Formen der Epilepsie lösen bestimmte Reize einen Anfall aus. Generell unterscheidet die Medizin zwischen verschiedenen Epilepsieformen im Hinblick auf deren Ursachen, also das, was im Körper passiert, wenn ein Anfall stattfindet, sowie die Art, auf die sich die Anfälle äußerlich darstellen.

Warum es zu epileptischen Anfällen kommt, ist nur in etwa der Hälfte der Fälle bekannt. Häufig ist die Ursache die Schädigung des Gehirns, zu der es beispielsweise durch Traumata, Fehlbildungen des ungeborenen Babys im Mutterleib, Schlaganfälle, Meningitis, Alzheimer, Parasiteninfektionen, übermäßige Flüssigkeitsansammlung im Gehirn, Hirntumore oder andere Erkrankungen kommt. Diese Art der Krankheit ist auch als symptomatische (strukturelle, metabolische) Epilepsie bekannt. Auch Faktoren wie Vergiftungen durch Blei, Alkoholmissbrauch, Missbrauch von Drogen wie Antidepressiva oder illegalen Substanzen sowie Kohlenmonoxid können zu einer symptomatischen Epilepsie führen.
In ganz wenigen Fällen liegt die Ursache für Epilepsie auch in den Genen. Die Rede ist dann von einer genetischen Epilepsie.

In 40 Prozent der Fälle sind keine Ursachen bekannt. Wissenschaftler vermuten, dass es sich bei diesen Fällen auch um eine genetische Epilepsie handeln könnte, über die allerdings noch keinerlei Forschungsergebnisse vorliegen. Schädigungen des Gehirns oder andere organische Ursachen sind bei der sogenannten idiopathischen (ungeklärten) Epilepsie nicht erkennbar.

Ungleichgewicht im Endocannabinoidsystem begünstigt Epilepsie

Kommt es zu einem epileptischen Anfall, sind daran Neurotransmitter beteiligt. Durch eine plötzliche Entladung vieler Nervenzellen auf einmal werden zu viele Neurotransmitter freigesetzt. Je nach Epilepsieform geschieht dies auf unterschiedliche Weise und an verschiedenen Stellen im Gehirn. Als Ergebnis kommt es zu unkontrollierten Muskelkontraktionen, Zuckungen oder Schütteln. Epileptische Anfälle werden auch konvulsive Anfälle genannt.

Das Endocannabinoidsystem (ECS) hat einen Einfluss auf die Ausschüttung verschiedener Neurotransmitter. Das ECS produziert und funktioniert mit Endocannabinoiden. Das sind Cannabinoide, die vom menschlichen Körper selber hergestellt werden. Kommt es auf Grund von Stress oder Erkrankungen zu einem Ungleichgewicht im ECS, ist die gesamte Balance im Körper gestört und kann dadurch weitere Probleme verursachen – zum Beispiel kann dadurch ein epileptischer Anfall begünstigt werden. Die Wirkstoffe der Cannabispflanze, die exogenen Cannabinoide, auch Phytocannabinoide genannt, haben im ECS fast identische Effekte wie die Endocannabinoide. Durch die Gabe von exogenen Cannabinoiden kann das Gleichgewicht wieder erlangt werden.

Cannabis hat sowohl pro- als auch antikonvulsive Effekte

Auf dem Kongress der DGN (Deutsche Gesellschaft für Neurologie) 2016 in Mannheim warnte Professor Heidrun Potschka allerdings davor, unkontrolliert Phytocannabinoide zu sich zu nehmen, um Epilepsie zu bekämpfen. Laut Erfahrungsberichten einiger Epilepsie-Patienten, hätten diese nach dem Genuss eines Joints des öfteren einen Anfall erlitten. In diesen Fällen wirkte Cannabis also prokonvulsiv, krampffördernd.

Als Begründung gab sie zunächst den aktuellen Stand der Wissenschaft an: Der Cannabinoid-bindende Rezeptor CB1, der Teil des ECS ist, hemmt über eine Rückkopplungsschleife überaktive Synapsen. CB1 ist präsynaptisch. Setzen nun die überaktiven Synapsen zu viele Neurotransmitter frei, kommt es an der Postsynapse zur Ausschüttung von Endocannabinoiden, welche am CB1-Rezeptor binden und damit die Produktion der Neurotransmitter einschränken. Dieser Prozess geschieht sowohl bei hemmenden als auch bei erregenden Verbindungen. Potschka ist der Meinung, dass es deshalb vom augenblicklichen Zustand des Gehirns abhänge, ob der CB1-Agonist THC eher krampffördernd oder krampflösend wirken würde. Genaues ist zu diesem Thema jedoch noch nicht bekannt. Nicht unerwähnt sollte an dieser Stelle bleiben, dass Potschka am Pharmakologischen Institut der LMU München beschäftigt ist und ihre Meinung wohl vom pharmakologischen Standpunkt aus und mit entsprechenden Interessen vertreten dürfte.

In der Cannabispflanze kommt darüber hinaus ja nicht nur THC als Wirkstoff vor, sondern auch ganz viele andere Verbindungen, die sich positiv oder negativ auf Krämpfe auswirken können. Die Wissenschaft tappt hier weitestgehend noch im Dunkeln. Derzeit wird in der Epilepsieforschung das Augenmerk nicht vornehmlich auf THC, sondern auf seinen Gegenspieler, das Cannabidiol gelenkt. Mit CBD gab es durchwegs positive Ergebnisse.

Cannabis: Studien belegen positive Wirkung bei Epilepsie

Verschiedene Studien weltweit – sowohl an Menschen als auch an Tieren – haben inzwischen ergeben, dass die Einnahme von Cannabinoiden dem Auftreten epileptischer Anfälle entgegenwirkt. Darüber hinaus konnte belegt werden, dass nicht nur akute Epilepsieanfälle durch die Gabe von Cannabinoiden gemindert werden können, sondern dass die pflanzlichen Wirkstoffe auch einen wirksamen Schutz vor der Entstehung von Epilepsie bieten können. Zudem wirken Cannabinoide neuroprotektiv. Das heißt, sie schützen die Nerven. Außerdem wirken sie höchstwahrscheinlich einer übermäßigen Freisetzung von Glutamat, das dem Gehirn schaden kann und während eines epileptischen Anfalls ausgeschüttet wird, entgegen.

Vor allem CBD ist derzeit in aller Munde, wenn es um effektive Medikamente gegen Epilepsie geht – auch wenn THC nachweislich Krampfanfälle ebenso verhindern kann. Die Nebenwirkungen von CBD sind sehr überschaubar. Vor allem Schläfrigkeit und Appetitlosigkeit sind hier zu nennen. Eine weitere, im Falle von Epilepsie als positiv zu wertende Nebenwirkung von CBD ist, dass es die Wirkungen herkömmlicher Epilepsie-Medikamente wie Carbamazepin, Diazepam, Felbamat, Gabapentin, Phenobarbital, Topiramat und Valproinsäure eventuell verstärken kann. Die Ergebnisse einer Studie deuten in hohem Maße darauf hin. Tiefgehende Erkenntnisse hierzu stehen jedoch noch aus. Denkbar wäre in der Zukunft durchaus, dass CBD in Medikamentenform gezielt für eine derartige Verstärkung genutzt werden könnte.

Derzeit ist Cannabidiol vor allem als sogenannte „Orphan drug“, also als Waisen-Medikament, zugelassen – und zwar nur für eine eingeschränkte Zahl von Epilepsieformen, als da wären: das Dravet-Syndrom, das Lennox-Gastaut-Syndrom sowie die Tuberöse Sklerose. Orphan drugs unterliegen starken Zulassungsbeschränkungen und dürfen nur für sehr selten auftretende Krankheiten vertrieben werden. Da CBD aber legal und ohne Rezept erhältlich ist, solange es nicht in Medikamentenform, sondern als eine Art Nahrungsergänzungsmittel angeboten wird, berichtet eine Vielzahl von Epilepsie-Patienten, die sich selbst mit Cannabidiol therapiert haben, von positiven Effekten des pflanzlichen Wirkstoffs. Die Häufigkeit der Anfälle ging mit der Einnahme von CBD in vielen Fällen zurück, was sich mit Erkenntnissen anderer Studien bezüglich des Themas CBD und Epilepsie deckt.

CBD für an Epilepsie erkrankte Kinder

Auch bei Kindern, die unter Epilepsie leiden, ließ sich die Anzahl der Anfälle bei jedem vierten Kind um 50 Prozent reduzieren. Dies ergab eine Auswertung der Krankenakten in einem US-amerikansichen Kinderkrankenhaus (Colorado). Bei kleinen Kindern tritt häufig das Dravet-Syndrom auf. Diese Form der Epilepsie lässt sich nachweislich gut mit CBD behandeln.

Dennoch sollte die Gabe jeglicher Medikamente oder natürlicher Mittel bei Kindern nur unter strengster Beobachtung stattfinden, da sich die kleinen Körper noch im Wachstum befinden und körperfremde Substanzen sich im schlimmsten Fall negativ auf die Entwicklung auswirken können.

Ausblick: Cannabinoide als alternative Medikation bei Epilepsie

Trotz weniger kritischer Stimmen, die sich teilweise gegen die Nutzung von Cannabinoiden in der Behandlung von Epilepsie aussprechen, liefert die Wissenschaft immer weitere hoffnungsreiche Erkenntnisse in Sachen Cannabis und Epilepsie. Der erste Schritt hin zur Zulassung von Medikamenten, die Cannabinoide enthalten, wurde bereits gemacht. In Anbetracht der derzeitigen Bemühungen in der Forschung darf in nicht allzu ferner Zukunft wohl noch mit einer ansehnlichen Anzahl weiterer Medikamente gerechnet werden. Ob die Cannabinoide dann synthetisch hergestellt oder aus der Natur genommen werden, bleibt noch offen. Fest steht jedoch, dass Phytocannabinoide, welche nicht im Labor produziert werden, besser verträglich sind als von Menschenhand gemachte Verbindungen. Mit den Wirkstoffen der Cannabispflanze könnte eventuell sogar ein Durchbruch in der Epilepsie-Behandlung geschafft werden. Es ist – wie so häufig – nicht zuletzt eine Frage der verschiedenen Interessen, die im Gesundheitssystem aufeinander treffen, ob und in welcher Form beziehungsweise mit welchem Nachdruck und Erfolg letztendlich den betroffenen Menschen Hilfe durch neue Medikamente geboten wird.

In der Zwischenzeit bleibt noch einiges an Spielraum für die Selbsthilfe. Das legal erhältliche CBD – egal, ob in Form von Öl, Kapseln, Tabletten oder Tinkturen – ist (noch) frei zugänglich, so dass jeder Epilepsie-Patient damit seine Behandlung ergänzen kann. Natürlich sollte bei solchen Eigentherapien immer ein fachkundiger Arzt zu Rate gezogen und auf eine gute (Bio-)Qualität des CBD-Produkts geachtet werden. Wer so verfährt, dürfte sich mit ein wenig Geduld berechtigte Hoffnung auf Besserung machen.

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Brauchen wir eine DIN-Norm für Cannabissorten?

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Hanf ist facettenreich

Es liegt in unserer Natur Dinge miteinander zu vergleichen und jeder hat seine persönlichen Vorlieben. Immer wieder wird beim Thema Hanf betont, wie vielfältig doch diese Pflanze ist. Die unendlich vielen verschiedenen Sortennamen, Bezeichnungen und Begriffe wie Indica, Sativa, Ruderalis, oder Hybride werden den ein oder anderen wohl schnell verwirren. Selbst ein erfahrener Grower muss sich bei einem ständig wachsenden Angebot an neuen Sorten akribisch informieren, damit er auch genau das bekommt, was er sich von der Genetik erhofft.

Bisher gibt es nur bei der Züchtung von Nutzhanf ein, wie bei anderen Kulturpflanzen, mehr oder weniger streng geregeltes Sortenprüfwesen. Bei den Angaben zu Cannabisvariationen, egal ob für Freizeit oder medizinischen Gebrauch, bleibt dem Konsumenten nur die Möglichkeit sich auf den eigenen Instinkt, Erfahrungswerte oder die Angaben des Herstellers sowie der Verkaufsstellen zu verlassen. In letzter Zeit gibt es zwar auch immer mehr verlässliche Testergebnisse zu Wirkstoffgehalten, genetischer Herkunft und Aromenprofilen, allgemein gültige Aussagen zu charakteristischen Sorteneigenschaften lassen sich dadurch aber bisher leider nur bedingt treffen. Anbaubedingungen und die phänotypische Ausprägung haben einen sehr starken Einfluss auf die Qualitätseigenschaften von Cannabis, doch die Hersteller von Cannabisprodukten für einen regulierten Markt sollen möglichst standarisierte Ware liefern.

Wie ist es möglich gleichbleibende Qualitäten und sichere Produkte herzustellen, wenn die gesamte Züchtungshistorie von Hanf im Vergleich zu anderen Kulturpflanzen weit in ihrer Entwicklung zurückliegt? Mit der wachsendenden Professionalisierung auch auf dem Gebiet von Hanf, welcher nicht bloß für die Faserproduktion gedacht ist, sollten wir uns Gedanken über ein funktionierendes Klassifizierungssystem von Cannabissorten machen.

Warum gibt es so viele „Strains“ und was ist überhaupt eine Sorte?

Seit Jahrzehnten floriert das Business mit Hanfsaatgut, es gibt massenhaft „Seedbanks“ und unendlich viele Sorten sind auf dem Markt, jeder von uns kennt Sortenbezeichnung wie „Jack Herer“, „Skunk #1“ oder die diversen „Haze“ und „Kush“ Varianten. Der eine schwört auf „Indicas“, der andere bevorzugt eher „sativalastige“ Sorten. Dabei ist eine Unterscheidung zwischen einzelnen Varianten, die spezielle Charakterisierung der diversen Sorten und natürlich auch, die mit der Anbaumethode und dem Phänotyp verbundene Qualität einer Charge elementar.

Für die weltweit zahlreichen Freizeitkonsumenten wie auch die medizinischen Nutzer ist es sehr wichtig, Sorten einwandfrei unterscheiden zu können und die bekannten Sortenbezeichnungen sind nicht mehr wegzudenken. Unzählige Brands und Namen, mit denen Cannabissorten als Saatgut oder fertiges Produkt auf dem Markt angeboten werden, stehen unmittelbar in Verbindung mit den ihnen nachgesagten, vielfach erprobten und teilweise auch durch professionelle Testmethoden erwiesenen Qualitätseigenschaften. Um persönliche Vorlieben und Unterschiede in der Wirkung oder dem Geschmack überhaupt erst zu erkennen und differenzieren zu können, werden logischerweise Labels und Systeme zur Klassifizierung der unterschiedlichen Varianten von Cannabis benötigt.

Wie ist der Begriff „Sorte“ definiert und wie ist die Vielzahl an diversen „Strains“ aus pflanzenzüchterischer Sicht zu beurteilen?

Das deutsche Sortenschutzgesetz nennt 5 Anforderungen an eine Sorte:

Eine Sorte muss…

  1. unterscheidbar
  2. homogen
  3. beständig
  4. neu
  5. durch „eine eintragbare Sortenbezeichnung bezeichnet“ sein
[lt. Sortenschutzgesetz (SortSchG)]

Da sich die Hanfkultur in den letzten Jahren rasend schnell entwickelt und in manchen Teilen der Welt eine prohibitionsfreie Atmosphäre mit völlig neuen Möglichkeiten herrscht, kann sich die Szene auch immer stärker professionalisieren und es ist schon lange alles andere als ein Geheimnis, dass die Hanfpflanze für Wirtschaft, Medizin und Wissenschaft immer interessanter wird. Es werden Anbau- und Testmethoden verbessert und für eine immer breitere Masse verfügbar. Liberale Umstände bedeuten für Züchter größere Anbauflächen, wachsende Möglichkeiten und Fortschritt in jeder Hinsicht. Wenn eine Pflanzenzucht nicht mehr vor den Ordnungshütern geheim gehalten werden muss, kann die Kultur der Pflanze so optimiert werden, dass das genetische Potenzial einer Sorte voll ausgeschöpft wird. Nach einer Jahrzehnte andauernden Phase der Prohibition kann die facettenreiche Pflanze Hanf nun, zumindest in einigen Teilen der Welt, unter professionellen Umständen züchterisch bearbeitet und die entwickelte Genetik unter optimalen Bedingungen angebaut werden.

Der bisherige Fortschritt in der Verbesserung der uns heute bekannten Sorten ist keinesfalls kleinzureden, doch wenn man Hanf mit anderen Kulturpflanzen vergleicht, ist das Potenzial der Sortenzüchtung bei Hanf und insbesondere Hanf welcher nicht für die Faserproduktion gedacht ist, natürlich noch lange nicht ausgereizt. Wir sehen derzeit nur die Spitze eines Eisbergs und es gibt in vielerlei Hinsicht noch jede Menge zu tun. Betrachtet man im Vergleich allein die Zeitspanne in der die Kulturart Weizen züchterisch bearbeitet und dabei die Erträge stetig gesteigert werden konnten, wird schnell deutlich was bei der Pflanze Hanf in Zukunft noch an Erfolgen möglich sein kann. Selbst die züchterische Bearbeitung von Nutzhanf wurde seit je her stark vernachlässigt.

Weizenerträge werden schon lange durch Züchtung stetig verbessert und konnten in den letzten 200 Jahren enorm gesteigert werden. Hanf dagegen wurde im Vergleich größtenteils nur zum Zwecke der Fasergewinnung auf professionellem Level züchterisch weiterentwickelt. Steht uns nun also eine glorreiche Zukunft in der Hanfzüchtung bevor?

Neue Zuchtziele und Standardverfahren – Terpene werden mehr beachtet

Der Boom von CBD-Strains eröffnet derzeit völlig neue Perspektiven, ein Genuss von qualitativ hochwertigem Cannabis ohne die psychoaktive Wirkung von THC ist nun für immer mehr Menschen Realität. Ein völlig neuer Markt und eine Grundlage für professionelle Unternehmen entwickelt sich rasant. Die Qualitätseigenschaft „hoher THC-Gehalt“ ist nun plötzlich, im völligen Gegensatz zu bisherigen Zuchtzielen, teilweise eher kontraproduktiv. THC-reiche Sorten werden rückgezüchtet und Nutzhanfsorten so verbessert, dass sie den Ansprüchen der Konsumenten genügen. Neben THC und CBD gewinnen nun auch die übrigen Bestandteile von Cannabis immer mehr an Bedeutung.

Der Bedarf für Systeme zur Einordnung und Klassifizierung von Cannabis wird stetig größer. Ein vielversprechender Ansatz ist eine Unterteilung auf Basis der chemischen Zusammensetzung. Aromen und die Stoffzusammensetzung von Sorten spielen bei der Wirksamkeit von Hanf, besonders im Hinblick auf eine medizinisch-therapeutische Wirkung eine tragende Rolle, daher sollte die Unterscheidung der einzelnen Sorten aus Konsumentensicht wohl stärker von Faktoren wie dem Terpenprofil abhängig sein. Die grobe Unterscheidung zwischen Sativa und Indica ist wissenschaftlich schwer nachvollziehbar und die Erkenntnisse von Ethan Russo oder Jack Raber, sowie eine Studie der University of British Columbia zeigen, wie kompliziert die Thematik einer Klassifizierung von Cannabis wirklich ist. „Es ist wahrscheinlich, dass Sorten durch ihre verschiedenen Aromen klassifiziert werden, und nicht anhand ihrer genetischen Herkunft.“

Für den allgemeinen Zuchtfortschritt sollte ein Ziel der Zukunft sein, dass klar definierte und allgemein gültige Pflanzenmerkmale formuliert und weiter erforscht werden. Auch auf dem Gebiet der Analytik und der verlässlichen Beschreibung von „Produkteigenschaften“ wäre es wünschenswert, sich weltweit auf ein wissenschaftlich fundiertes Klassifizierungssystem zu einigen, welches durch genaue Qualitätskriterien und Standards geregelt ist. Es muss ja keine DIN-Norm für Gras sein, doch eine alltagstaugliche Orientierungshilfe auf die man sich verlassen kann, ist wohl für uns alle längst überfällig. Das veröffentlichen von Terpenprofilen und Wirkstoffgehalten ist ein sinnvoller Ansatz, jedoch für eine Sortenbeschreibung wohl ein wenig unpraktikabel.

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Medizinischer Cannabis Anbau steht still

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OLG stoppt Vergabeverfahren der BfArM

Bereits mit der Verabschiedung vom „Cannabis als Medizin Gesetz“ war mit einem sprungartig steigenden Bedarf zu rechnen. Waren es bis zur vereinfachten Abgabe auf BtM Rezept bis März 2017 gerade einmal 1000 Patienten, die dank ihrer Ausnahmegenehmigung nach § 3 Abs. 2 BtMG Cannnabis aus den Apotheken beziehen durften, so sind es inzwischen nach einem Jahr vermutlich schon weit über 10.000. Es sind möglicherweise in zwei Jahren schon über 100.000 Patienten, die Cannnabis aus den Apotheken beziehen – bislang wird der komplette Bedarf über Importe gedeckt. Ein medizinischer Cannnabis Anbau ist in Planung, steht jedoch wegen dem Richterspruch vom Oberlandesgericht Düsseldorf vom 28.03.2018 still.

Deutschland hat wie eigentlich jedes Land die „Single Convention of Narcotic Drugs“ unterzeichnet. Damit hat sich Deutschland dazu verpflichtet, den gewerbemäßigen Handel oder damit verbundenen Tätigkeiten einiger Drogensubstanzen unter Strafe zu stellen. Die Minimumvorgaben werden weit überschritten, die ganze Zeit wäre der medizinische Anbau und die Versorgung der Patienten oder auch die Duldung von Genusskonsum ohne Vertragsbruch möglich.

Vorausgesetzt für die medizinische Produktion ist die Gründung einer „Cannabisagentur“, die diesen Anbau, die Verarbeitung oder den Handel mit medizinischem Cannnabis kontrolliert. Diese Cannabisagentur wurde im Zuge mit der vereinfachten Cannabisabgabe gegründet, damit ein medizinischer Cannabis Anbau im vorgegebenen Rahmen stattfinden kann. Es wurde bereits ein Ausgabeverfahren in die Wege geleitet, damit von 2019 bis 2022 6.600 Kilo Cannnabis angebaut werden können. Bereits im Dezember 2017 berichteten wir beiläufig, dass gegen das Ausschreibungsverfahren geklagt wird, womit sich alles verzögern wird.

Wie wird der legale Anbau von Medizinhanf in Deutschland aussehen? (vom 27.02.2017)
„Leider wird der legale Anbau noch etwas auf sich warten lassen, da das Ausschreibungsverfahren so gestaltet wurde, dass deutsche Unternehmen fast keine Chance haben, womit die ersten dieser Bewerber klagen. Der legale Anbau von Cannnabis, jetzt für medizinische Zwecke und später hoffentlich auch für den Genusskonsum, ist immerhin ein Milliardenmarkt, aus dem sich deutsche Unternehmen nicht ausgeklammert sehen wollen.“

Medizinischer Cannnabis Anbau selbst im Freiland möglich

Medizinischer Cannnabis Anbau selbst im Freiland möglich

Die Patienten sind allen egal

Wenn ein medizinischer Cannnabis Anbau in Deutschland noch nicht stattfindet, dann wird eben weiterhin alles importiert? So einfach wäre es, wenn denn genug zum Importieren da wäre. Die Erzeugerländer versorgen zuerst die Nachfrage innerhalb ihrer Länder, exportieren zu Höchstpreisen oder eben nicht die gewünschten Mengen. Auch bei aller Kritik an die Deutsche Cannabisagentur und die weit zu gering gewählte Produktionsmenge, so hätte man erst einmal diesen Schritt nicht blockieren dürfen. Mit der Beendigung vom ersten Ausschreibungsverfahren hätte direkt das zweite mit noch höheren Mengen beginnen können. Anstelle dessen klagen mehrere Unternehmen, die keine Anbaulizenz erhalten haben und zögern alles weiterhin in die Länge.

Unterversorgte Patienten leiden, weil jeder nur seine eigenen Interessen vertritt. Mit dieser Aussage muss dann auch die BfArM gerügt werden, der die Deutsche Cannabisagentur unterstellt wird. Diese verfolgt die alte Strategie, dass sie der Menschlichkeit nicht einen Schritt freiwillig entgegen kommt. Jeder kleinste Fortschritt muss eingeklagt werden, so bezeichnen viele Patienten das Cannabis als Medizin Gesetz auch als „Eigenanbau-Verhinderungsgesetz“. Patienten hatten sich aufgrund ihres Notstandes vor Gericht den Eigenanbau erstritten. Um diesen Notstand möglichst schnell zu beheben wird also das „Cannabis als Medizin Gesetz“ verabschiedet, die BfArM muss damit die Deutsche Cannabisagentur gründen. Dafür wird jedoch ein Ausschreibungsverfahren formuliert, wo der Streit mit entsprechenden Klagen von Vornherein vorprogrammiert ist.

Ein medizinischer Cannnabis Anbau wird für deutsche Unternehmen praktisch unmöglich gemacht, da sie nicht die Voraussetzungen der legitimen Anbauerfahrungen mitbringen können, um bei der Ausschreibung eine Anbaulizenz zu erhalten. Dass es in Deutschland folglich Unternehmen gibt, die klagen werden, war absehbar und erwünscht.

Genau diesen Unternehmen und auch der BfArM sind die Anliegen der Patienten egal, wenn es um die Vertretung ihrer eigenen Interessen geht. Wenn das erste Ausschreibeverfahren ruht, kann ein zweites nicht initiiert werden. Und wer wüsste besser, wie träge der Klageweg ist, als viele der Patienten, wegen denen es in Deutschland mit der Cannabismedizin überhaupt mal weiter ging?

Jeder könnte seine Sorte als Stecklinge selbst im Versand bestellen

Jeder könnte seine Sorte als Stecklinge selbst im Versand bestellen

Medizinischer Cannnabis Anbau in der Besenkammer

Viele langjährige Patienten wollen gar nicht Cannnabis aus der Apotheke beziehen. Ein medizinischer Cannnabis Anbau in der Besenkammer wäre ihnen lieber, da sie die volle Kontrolle über ihre Medizin hätten. Es ist nicht ein einzelner Patient, der verlauten lässt, dass er eine bessere Qualität erzeugen und dann auch aus eigener Tasche bezahlen kann. Jeder könnte sich seine Sorte und seine Anbaumethode selber aussuchen und wäre dank einer Bevorratung medizinisch genügend versorgt.

Anders sieht es das System, dem wir alle ausgesetzt sind: Ein medizinischer Cannnabis Anbau in der Besenkammer war mit allen Mitteln zu vereiteln, da die Patienten sich zum einen der Totalkontrolle der Ärzte entziehen, der repressive Staat aus seinem Sichtwinkel einen Kontrollverlust erleidet, wo er auf dem Schwarzmarkt ohnehin keine Kontrolle hat und zum weiteren das Geld aus dem System gezogen wird.

Werden Patienten gefragt, warum nicht eine effektivere, humanere und zugleich kostengünstigere medizinische Versorgung ermöglicht wird, dann lautet die Antwort häufig: „Da sitzt kein Geld drinnen.“ Ein medizinischer Cannnabis Anbau darf den Patienten also nicht überlassen werden. Es bleibt zu erwarten, dass ein bürokratischer Apparat mit vielen „Qualitätskontrollen“ errichtet wird, um Kosten im System des ewigen Wachstums zu generieren – wobei ein medizinischer Cannnabis Anbau durch viele Patienten in der Besenkammer bevorzugt wäre.

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Frankreich: Contraventionnalisation

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Der Handel, Besitz oder Konsum von Cannabis wird bis heute noch in Frankreich gleich bestraft. Es gibt in Frankreich kein Gesetz, das eine „kleine Menge“ Cannabis oder anderer Drogen toleriert. Laut einer Studie vom OFDT (Observatoire français des drogues et des toxicomanies) über den Cannabiskonsum der französischen Bevölkerung gibt es 14 Millionen regelmäßige Konsumenten (mindestens 10 Mal im Monat), von denen 700.000 täglich rauchen. Die französische Justiz und Polizei ist von den aufwändigen Prozeduren stark belastet. Es handelt sich schließlich in 90 % der Fälle um simplen Konsum, was den Staat viel Geld und Zeit kostet.

Dies wird sich bald mit der sogenannten „Contraventionnalisation“ ändern, die allerdings nur Erwachsene betrifft. Innenminister Gerard Collomb hat am 25. Januar 2018 angekündigt, dass Drogenkonsumenten, die in der Öffentlichkeit erwischt werden, mit einer Geldstrafe zwischen 150 € und 200 € rechnen müssen. Wer diese automatisierte Geldstrafe innerhalb von 45 Tagen nicht zahlt, wird mit den bereits existierenden aufwändigeren Prozeduren konfrontiert.

Das Gesetz vom 30. Dezember 1970 wird laut Innenminister nicht in Frage gestellt. Wer mit einer „kleinen Menge“ Hasch oder Gras für den Eigenkonsum geschnappt wird oder seine Geldstrafe innerhalb der 45 Tage nicht zahlt, muss sich weiterhin zwischen:

  • einer maximalen Geldstrafe bis zu 3.750€ bzw. mit bis zu einem Jahr Gefängnis
  • oder einer Teilnahme an Aufklärungs- und Entzugskursen

entscheiden müssen.

Für den Konsum oder Besitz wird man jedoch nur in seltenen Fällen angeklagt. Das Gesetz macht auch keinen Unterschied zwischen den Drogen. Sie gehören alle zu den sogenannten „Produits Stupéfiants“, der Familie der „Rauschmittel“.

Von den 140.000 Verhaftungen im Jahre 2015 mussten 3096 Angeklagte mit einer Gefängnisstrafe rechnen.

Trafic = Handel / Usage – revente = Konsum und Verkauf / Usage simple = nur Konsum

Das Ziel sei es, Polizei und Justiz angesichts des Massenkonsums die Arbeit zu erleichtern und ihre Strategie im Hinblick auf Dealer und den Drogenhandel zu fokussieren.
Ähnlich wie bei schon existierenden Strafen für den Straßenverkehr, sind jetzt auch Kiffer von einer Geldstrafe 4. Klasse betroffen: Eine moderne und automatisierte Prozedur, eine „schnelle und effiziente Lösung“. Es handelt sich um die „Amende forfétaire délictuelle“, sprich die Contraventionnalisation.

Die meisten Geldstrafen im Straßenverkehr (wie über Rot fahren, am Steuer telefonieren oder nicht angeschnallt sein) sind Straftaten 4. Klasse, die mit 90€ bis zu 375€ geahndet werden.

Contravention Amende minorée Amende « forfaitaire » Amende majorée Amende majorée par télé-procédure dans les 45 j
Fußgänger 4€ 7€
1ère classe Kein Parkschein 17€ 33€ 26.40€
2ème classe 22€ 35€ 75€ 60€
3ème classe 45€ 68€ 180€ 144€
4ème classe 90€ 135€ 375€ 300€

Cannabis bleibt illegal, nicht kontrolliert, ein Problem der Jugend und wird medizinisch gesehen noch nicht akzeptiert. Allerdings wird zur Zeit z.B. die CBD immer mehr mediatisiert und kommerzialisiert. Der internationale Druck und die wissenschaftlichen Studien ändern langsam die Meinung in der französischen Gesellschaft.

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Cannabinoide und das kindliche Gehirn

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Die Auswirkungen von Cannabinoiden auf das kindliche und jugendliche Gehirn und Denkanstöße, wie wir als Gesellschaft damit umgehen könnten.

Die Entwicklung des Gehirns und des Nervensystems

Die Ausbildung des Gehirns und des Nervensystems beim Menschen dauert vom Embryo bis nach der Pubertät, also ungefähr bis zum 25. Lebensjahr. Ab der dritten Schwangerschaftswoche beginnt beim menschlichen Embryo die Entwicklung des Gehirns und des Nervensystems. Bis zum Ende der 8. Schwangerschaftswoche sind sowohl das Gehirn als auch das Rückenmark im Embryo angelegt. Die Nervenzellen werden ausgebildet und wandern langsam geleitet durch den Einfluss spezieller Proteine und noch nicht vollständig erforschter weiterer Faktoren an ihren späteren Wirkort.

Während dieser Phasen der Zellbildung, der Einwanderung der Nervenzellen an ihren vorbestimmten Platz und der Ausbildung von Verbindungen der Zellen untereinander, laufen immer wieder Kontroll- und Regulationsprozesse ab die dafür sorgen, dass Fehler sofort korrigiert werden. Insgesamt ist das ein hochkomplexes Geschehen, das offensichtlich nach exakten Schaltplänen abläuft, aber gerade eben wegen seiner Komplexität auch durch äußere Einflüsse wie z.B. durch Strahlung, Infektionserkrankungen, Vergiftungen, diverse Umwelteinflüsse oder Schädigungen durch Alkohol und Medikamente sehr störanfällig ist.

Bis zum Zeitpunkt der Geburt sind ca. 100 Milliarden Neuronen und der Großteil der Nervenzellen vorhanden. Die Nervenbahnen sind zu diesem Zeitpunkt aber erst als grobes Gerüst angelegt und werden nach der Geburt weiter entwickelt. In den ersten zwei Lebensjahren werden vor allem die Nervenbahnen durch Ummantelung mit speziellen Biomembranen, den Myelinen, dicker. Dadurch wird ihre Leitfähigkeit vervielfacht und die Verbindungen der Nerven untereinander nehmen rasant zu.

Die Dicke der Großhirnrinde ist vor der Pubertät im Verhältnis am größten. Die Hirnzellen sind zu diesem Zeitpunkt untereinander noch wild verzweigt. Während der Pubertät laufen dann sogenannte Optimierungsprogramme ab. Die Nervenverbindungen, die häufig genutzt, und dadurch als sinnvoll eingestuften werden, bleiben erhalten, die weniger benutzten Verbindungsbahnen werden wieder abgebaut. Dieser Reifungsprozess erstreckt sich dann über mehrere Jahre. Dabei ist interessant, dass sich die einzelnen Gehirnareale nicht gleichlaufend entwickeln, sondern einige Areale ihre Entwicklung schneller abschließen als andere.

So sind diese Areale, die für das sozio-emotionale Verhalten zuständig sind, zuerst ausgereift und die Areale im sogenannten „Präfrontalen Cortex“, die sich an der Stirnseite des Gehirns befinden, erst im frühen Erwachsenenalter vollständig ausgereift. Diese Areale sind für die Impuls- und Emotionskontrolle, für die Fähigkeit zu planen und für logisches Denken zuständig.
Die Weiterentwicklung eines voll funktionsfähigen Netzwerkes ist nach derzeitigem Wissensstand erst jenseits des 20. Lebensjahres abgeschlossen. Studien der Universität Harvard berichten sogar darüber, dass diese Phasen der „Netzwerkausbildung“ und „Netzwerkoptimierung“ bis zum 30. Lebensjahr andauern können, das Gehirn wäre demnach erst spätestens mit 30 Lebensjahren in allen Arealen voll ausgereift und „erwachsen“.

Im weiteren Verlauf des Lebens kann die komplexe Struktur des fertig entwickelten Gehirns nur noch in gewissen Grenzen umgebaut und/oder umfunktioniert werden. Wenn Nervenzellen dann durch Alterungsprozesse, Erkrankungen oder andere Einflüsse absterben oder in ihrer Funktion gestört werden, können benachbarte Bereiche des Gehirns ihre Aufgabe teilweise übernehmen. Dadurch bleiben das Gehirn und das Nervensystem lebenslang trainierbar und begrenzt an geänderte Bedingungen anpassungsfähig.

Mögliche Einflüsse durch Genussmittel, insbesondere von Cannabinoiden auf die Gehirnentwicklung

Allgemein gilt, dass Zellen und Gewebe dann am leichtesten beeinflussbar und störanfällig sind, wenn sie sich in Phasen der Zellteilung und großer Aktivität befinden. Das ist bei der Gehirnentwicklung zum Beispiel besonders während der Pubertät der Fall.

Kommt es zu schädigenden Einflüssen, werden besonders diese Funktionen beeinträchtigt, deren Ausbildung gerade in dieser Phase stattfindet und die dadurch in ihrer Entwicklung gestört werden.
Kommt es beim Menschen zu Schädigungen zum Beispiel durch Substanzkonsum von der Zeit der Pubertät bis in etwa Mitte der zwanziger Jahre, dann sind genau diese Zentren betroffen, die für zielgerichtetes Handeln, Selektion von Eindrücken, Einschätzung und Planung sowie logisches Denken zuständig sind.

Das deckt sich mit der Beobachtung, dass derzeit kein Fall von Auftreten psychischer Störungen nach dem Erstkonsum von THC reichem Cannabis jenseits des 27. Lebensjahres bekannt ist.

Häufiges Thema: Cannabis und Schizophrenie

Derzeitiger Wissensstand: Schizophrenie kommt bei ungefähr 1% der „westlichen“ Bevölkerung vor. Cannabiskonsum kommt bei Menschen, die unter Schizophrenie leiden, signifikant häufiger vor, als in der übrigen Bevölkerung. Dieselbe genetische Disposition, die den Ausbruch einer Schizophrenie fördert, fördert auch den Konsum von Cannabis, was aber nicht zwangsläufig heißen muss, dass „Cannabiskonsum den Ausbruch einer Schizophrenie triggert.“

Die beschriebenen erstmaligen Ausbrüche von Schizophrenie nach Konsum von Cannabis scheinen nur mit THC reichen Sorten in Zusammenhang zu stehen, nicht mit anderen Formen von Cannabinoiden.
Bisher sind Fälle von Erstmanifestation einer Schizophrenie nach Konsum von THC reichem Cannabis bis Ende der 20er Jahre bekannt, danach scheint es zu keinen Erstmanifestationen mehr zu kommen.

CBD scheint eine andere Wirkung zu haben, der Einsatz von Cannabidiolreichen Hanfsorten in der Behandlung von Schizophrenie wird gerade beobachtet.

Mögliche Interpretationen:

Die genetische Anlage könnte bereits vor Ausbruch der Psychose dazu führen, dass jemand dazu neigt, Cannabis zu konsumieren. Cannabis könnte nicht nur Auslöser bei genetischer Prädisposition, sondern – und das vielleicht sogar viel häufiger – Ausdruck der Erkrankung oder bei manchen Formen von Psychosen sogar eine Form von „Selbstheilungsversuch“ sein.
Welche Konsequenzen sind zu ziehen, um mögliche Schädigungen der Gehirnentwicklung bei Jugendlichen zu vermeiden?
Um sich sachlich und emotionsfrei diesem Thema anzunähern, möchte ich anregen, sich mit folgenden Fragen zu beschäftigen und ihnen sorgsam auf den Grund zu gehen:

Wenn Du nicht mehr weiter weißt – bilde einen Arbeitskreis

Die Hanfpflanze ist nicht erst vorgestern überraschend vom Himmel gefallen. Sie begleitet den Menschen und auch die Tiere nachweislich als Kulturpflanze seit mindestens 12.000 Jahren und war auch bei uns bis in die 1930er Jahre voll in den Alltag integriert.
Die Verwirrung scheint also weniger dadurch begründet zu sein, dass wir Menschen nicht wissen, wie wir mit der Hanfpflanze umgehen sollen, denn das können wir spielend aus unserer eigenen Geschichte ableiten.

Auch die Natur hat bestens vorgesorgt: Wir haben ein eingebautes System, das im Körper selbst Cannabinoide produziert und auch auf die Verarbeitung von außen zugeführter Cannabinoide eingestellt ist.

Im Gegensatz zu anderen Drogen, Genussmitteln und sogenannten Nahrungsmitteln ist es trotz aller Anstrengungen bisher nicht gelungen eine Dosis zu ermitteln, die bei Einnahme von Cannabinoiden tödlich sein könnte. Es sieht also so aus, dass es nicht möglich ist, an einer Überdosis von Cannabis zu sterben.
Das können nicht alle Nutzpflanzen von sich behaupten …
Was also könnten dann die Beweggründe sein, Ängste zu schüren, bewährte Vorgangsweisen zu ignorieren, statt sachlicher Diskussionen ständig Äpfel mit Birnen und Pflaumen zu vermischen? Was sind die Gründe, dass das seit Jahrtausenden praktisch weltweit gebrauchte Nahrungsmittel Hanf plötzlich aufgrund seines seit Urzeiten bestehenden CBD-Gehaltes als „Novel Food“ zu deklarieren und damit staatlichen Kontrollen und Reglementierungen zu unterwerfen?

Die vielleicht alles entscheidende Frage, die sich da aufdrängt, könnte auch lauten: Wer weiß da plötzlich nicht mehr weiter und wem dienen die Verwirrungen und Einschränkungen wirklich?

Wie viel Kontrolle wollen, und brauchen wir Bürger?

Dazu existieren bereits Strategien und es ist daher nicht erforderlich, das Rad für Cannabis noch einmal neu zu erfinden. Es gibt Jugendschutzgesetze, die den Konsum von Drogen und Genussmitteln reglementieren. Es ist ja nicht so, dass nur THC reiches Cannabis die Entwicklung beeinflussen kann, sondern dasselbe gilt für viele Substanzen, wie zum Beispiel besonders auch für das „Volksnahrungsmittel“ Alkohol und für Nikotin.

Es ist daher anzunehmen, dass es genügen würde, die Einhaltung bereits geltender Jugendschutzgesetze zu fordern und zu fördern. Immer mehr Länder auf der Erde zeigen auf, wie es gelingen kann, diesen Weg sinnvoll zu beschreiten, um Missbrauch und Drogenkriminalität das Wasser abzugraben und die frei werdenden finanziellen Ressourcen dafür in Jugendarbeit und Aufklärung zu investieren, wenn das Nahrungs- und Genussmittel Hanf wieder aus der Ecke der Kriminalität geholt wird.

Im Gegenzug dafür soll es erwachsenen mündigen Bürgern, die ein Auto lenken, Waffen tragen und die, die unsere regierenden Politiker wählen, dürfen, freigestellt sein, Cannabis zu konsumieren, genauso wie sie sich mit Alkohol, Nikotin und krankheitsfördernden von fett-, kohlehydrat- und hormonstrotzenden Nahrungsmitteln nach freiem Ermessen vollfüllen dürfen.

Der Kreislauf von Macht und Gier

Weiterhin ist es dringend notwendig, die ständige Vermischung von Cannabis als hochpotente Medizin mit Cannabis als Nahrungsmittel, Cannabis als Genussmittel und Cannabis als Rauschmittel klar und eindeutig zu beenden. Durch diese aktiv am Laufen gehaltene Verwirrtaktik wird eine sachliche und ordentliche Diskussion anhaltend vermieden und es beschleicht den „gelernten Bürger“ immer deutlicher die Erkenntnis, dass es hier nicht um Sachthemen, sondern um finanzielle Interessen einzelner Machtkomplexe gehen muss. Netzwerke aus Geld und Politik, die sich ihre Pfründe im Hanfgeschäft durch das Schüren von Ängsten und Sichern von „Claims“ mittels Anwendung von Methoden aus der Goldgräberzeit erst einmal an Land ziehen, durch Gesetze absichern und einbetonieren wollen.

Solche Vorgangsweisen schädigen nicht nur heranwachsende Jugendliche, die sich nachweislich weiter ihre Joints aus fragwürdiger Qualität im Hinterhof besorgen, sondern auch die gesamte Bevölkerung durch Verschwendung von Steuergeldern für die aufwendige Jagd nach den explosionsartig wachsenden Truppen kleiner Straßendealer, unsinnige Verwaltungsprozesse und offensichtlich sinnloser Drogenpräventionsprogramme, da sie erstens an der Realität vorbei gehen und zweitens dem wichtigsten und in der Pubertät für die Entwicklung typischen Motiv jugendlicher Vorschub leisten:

Der Reiz des Verbotenen: „High risk – high fun“, – nur was verboten ist, ist interessant, – Grenzen sind dazu da, um ausgetestet und übertreten zu werden …

Ich wünsche mir daher mehr

  • Offene, sachliche Diskussionen ohne Hintergedanken, Marketingstrategien und Manipulationsversuche
  • Wahrnehmen bereits funktionierender Systeme im Umgang mit Drogen und Genussmitteln, Hintanstellen narzisstischer Selbstüberhöhung und Übernahme guter Ideen, auch wenn sie vom Nachbarn und nicht von uns selbst entwickelt wurden.
  • Eigenständige, selbstbewusst denkende Mitbürger/Innen, die sich nicht mehr einlullen und wie Tanzbären von den Interessenlobbys am Nasenring vorführen lassen, sondern durch ihr Verantwortungsbewusstsein als nachahmenswerte Vorbilder für unsere heranwachsenden Jugendlichen zur Verfügung stehen.
  • Verteilung der staatlichen Ressourcen in Richtung Bildung und Förderung statt in Richtung Verbote, Einschränkungen und Reglementierung.

Der Beitrag Cannabinoide und das kindliche Gehirn erschien zuerst auf Hanf Magazin.

Cannabis Helvetica – zurück zu den Bauern

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Der CBD-Hanfboom bringt in den Medien eine Flut von Berichten und Fotos mit sich. Stets sind dicht gestellte Kübelreihen in Treibhäusern zu sehen, bestückt mit ein Meter großen bzw. kleinen Hanfpflanzen. Die meisten Leser kennen gar keine anderen Bilder mehr, obwohl der Hanf von seinem Ursprung und der Kulturgeschichte her genau das Gegenteil einer überdomestizierten Zuchtsorte verkörpert – nämlich eine robuste Ruderalpflanze, aus dem Altaigebirge in Zentralasien stammend.

Aus meinen ersten Testaussaaten mit Hanfsamen aus aller Welt sprossen 1977 auf einer alten Brache bis zu drei Meter hohe Bäume. In den Folgejahren übertrafen sie gar die 4-Meter-Limite, unabhängig davon, ob sie CBD- oder THC-reich waren. Die große Höhe war im bäuerlichen Anbau stets auch ein Grund, um Hanffelder anzulegen. Einerseits konnte mit dichter Aussaat rasche Hochwüchsigkeit provoziert werden, um möglichst lange Stängel für die Fasergewinnung zu erreichen, andererseits hat die Höhe und Dichte des Feldes auch die Unterdrückung des Wildkrauts bestimmt und so neu gewonnenes Ackerland, zum Beispiel nach der Trockenlegung eines Sumpfes, urbar gemacht.

In der kleinstrukturierten Schweizer Landwirtschaft hatte bis ins 19. Jahrhundert jeder Bauernbetrieb seinen „Hampfplätz“ oder „Hanfpinten“. Vorzugsweise waren dies eben Randgebiete wie gerodete Waldränder, trockengelegte Moore und verrottete Miststöcke, da Hanf eine Pionierpflanze ist, stark zehrend und mit seiner Schnellwüchsigkeit eben „säubernd“, den Boden voll beschattend. Zudem ist Hanf selbstverträglich, kann also mehrere Jahre und gar Jahrzehnte auf demselben Boden gezogen werden, ohne dass sich spezifische Schädlinge etablieren. Die Urbarmachung konnte mit Hanf also über mehrere Jahre praktiziert werden, bis die Fläche für andere Kulturpflanzen wie Getreide oder Kartoffeln genügend geeignet war. Ich habe auf dem Versuchsfeld über 33 Jahre mit traditioneller Naturdüngung Hanf gezogen, ohne dass Mangelerscheinungen oder Schädlinge aufgetreten wären. Zu beachten waren einzig die Schneckenbekämpfung nach der Aussaat und die rechtzeitige Ernte vor den Nassperioden im Herbst, weil sonst wie bei Tomaten die Graufäule die spröden Teile befällt. Für die Biodiversität ist der Hanf nützlich, viele Kleinsttiere bevölkern ihn – wo die Männchen stehen gelassen werden, dagegen holen im Sommer die Bienen und andere Insekten den Blütenstaub. Der Hanf eignet sich also besonders gut, um in der Fruchtfolge strapazierte Böden zum inneren Ausgleich kommen zu lassen. Mit Mist und Gülle als Dünger gedeiht er prächtig, und je nach Reihendichte kann der Ackerboden mit Mulch belegt oder mit einer Klee-Einsaat bedeckt und geschützt werden. Solche Böden bleiben locker und sind bis ganz hinauf zur Bedeckung dicht mit Würmern und anderen Bodentieren belebt.

Auf solche Pflege verzichteten unsere bäuerlichen Ahnen offenbar: Ein St. Galler Agronom schrieb 1817 in seiner Anleitung, den Hanf und Flachs auf das Vorteilhafteste zu pflanzen: “(…) Seit Jahrhunderten dachte bey uns niemand an die Verbesserung der alt hergebrachten Behandlungsweise (…), man blieb beym alten Schlendrian und begnügte sich mit dem, was die Natur mit einiger einfachen Aushülfe gern gab.“ In einer gesteigerten Inlandproduktion sah er die einzige Möglichkeit, „unserer größeren Verarmung vorzubeugen, und dasjenige zu sein und zu werden, was der erste Zweck jedes Staates erfordert, und seine Ehre, Wohl und Selbstständigkeit begründen kann. (…) Hanf und Flachs sind bey uns einheimisch, und die Schweiz ist zu deren Anbau vorzüglich geeignet (…)“

Sein Aufruf hatte mäßig Erfolg, es blieb in der Schweiz bei der kleinbäuerlichen Anbauweise. Dagegen hatten die Großproduzenten in den Nachbarländern und Kolonien längst eine industrielle Produktion im Auge.

200 Jahre später sollte er allerdings recht bekommen. Die Schweiz scheint geradezu Hanf-affin zu sein. Als aufgrund eines Bundesgerichtsentscheids die seit 1968/75 geltende Hanfprohibition 2000-2002 vielerorts nicht vollzogen wurde, explodierte der Inlandanbau derart, dass die Schweiz zum Exportland wurde und gar die klassischen Zulieferer aus Marokko vom europäischen Markt verdrängen konnte. Seither wird die Prohibition wieder mit einem geschätzten polizeilichen Aufwand von 200 Millionen Franken Steuergelder pro Jahr umgesetzt und so die Voraussetzung für den blühenden Schwarzmarkt mit dubioser THC-Ware aus intensivem Indoor-Anbau geschaffen. Dieser illegale Markt setzt in der Schweiz je nach Schätzung 0,3 – 1,2 Milliarden Franken um, steuerfrei, ungeregelt, mit unkontrollierter Ware, aus pestizidbelastetem und energieintensivem Anbau in Treibhäusern oder Indoor.

Diese Situation ist in jeder Hinsicht absurd. Politisch kann nur eine Regulierung analog dem Alkoholgesetz eine vernünftige Steuerung mit Jugendschutz bewirken – dazu hat Nationalrätin Maya Graf, selber Biobäuerin, eine parlamentarische Initiative eingereicht. Bezüglich Anbau müssen Formen gefunden werden, um den altehrwürdigen Hanf wieder in seinem ursprünglichen Habitus wachsen lassen zu können, als robuste Freilandpflanze.

Dazu sieht die Initiative vor, dass der Bundesrat die Lizenzen für den Hanfanbau auch nach regional- und landwirtschaftspolitischen Kriterien vergeben kann. So können in den strukturschwachen Berggebieten, aus Sicherheitsgründen jeweils in Dörfern am Talende in Sackgassensituation, pro Hof Lizenzen für je 1-2 Aren gegeben werden, also in überschaubarer Gartengröße. Bei einem Franken pro Gramm getrockneter weiblicher Blüte gibt das immerhin Erträge von 10.000 bis 20.000 Franken pro Hof und kann so – wo aus regionalpolitischen Gesamtüberlegungen sinnvoll – strukturerhaltend wirken. Hanf wächst bei uns übrigens auch in den Höhenlagen bestens und wird potent, in südexponierten Hängen auch auf 1600 m über dem Meeresspiegel.
Die uralte Kulturgeschichte des Hanfs schreibt derzeit gerade ein neues, spannendes Kapitel.

Der Beitrag Cannabis Helvetica – zurück zu den Bauern erschien zuerst auf Hanf Magazin.

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